Programm
Die LiteraturGesellschaft Luzern macht das Lesen lebendig. Mit zehn bis zwölf jährlichen Veranstaltungen bringen wir Ihnen Bücher und ihre Verfasserinnen und Verfasser nahe.
Die LGL lädt seit 2013 Literaturinteressierte in verschiedenen Formaten zur Auseinandersetzung mit verschiedenen literarischen Formen ein.
Hier finden Sie das aktuelle Halbjahresprogramm.
Gerne reservieren wir für Sie Ihr Ticket: info@literaturgesellschaft-lu.ch.
Eintritt: Fr. 20.– / für LGL-Mitglieder Fr. 15.– / für Studierende Fr. 10.–

Angelika Overath liest aus «Unschärfen der Liebe». Moderation: Ruth Gantert
Dienstag, 31. Oktober 202319.30 Uhr, Hotel Schweizerhof Luzern
Angelika Overath erzählt in «Unschärfen der Liebe» (Luchterhand Verlag), dem Folgeband von «Ein Winter in Istanbul», von einer west-östlichen Fahrt durch den Balkan, einer Zugreise von Chur bis nach Istanbul. Wie viel Freiheit kann es geben zwischen drei Menschen unterschiedlicher Kulturen, die einander suchen und sich selbst finden?
Als Baran in Chur den Zug besteigt, ahnt er bereits, dass nichts mehr so sein kann, wie es war. Er liebt Cla, der sich ihm entfremdet, aber er hat nun auch Alva, die vorherige Partnerin von Cla und Mutter ihres gemeinsamen Kindes kennengelernt. Was bedeutet diese unerwartete Nähe? Je länger Baran aus dem Zugfenster schaut, hinter dem die Landschaften ihr Gesicht wechseln, je vertrauter ihm die Menschen in den Abteilen werden mit ihren Geschichten, desto mehr mischen sich Erinnerungen und gegenwärtiges Erleben. Orte und Zeiten gehen ineinander über. Im Nachtzug von Sofia nach Istanbul bricht eine Entscheidung auf, die am Ende alle überraschen muss.
Angelika Overath, geboren 1957 in Karlsruhe, arbeitet als Reporterin, Literaturkritikerin, Dozentin und Schriftstellerin. Für ihre literarischen Reportagen erhielt sie den Egon-Erwin-Kisch-Preis, für ihren Roman "Flughafenfische" wurde sie 2009 für den Deutschen und den Schweizer Buchpreis nominiert. Die Autorin lebt in Sent, Graubünden. Dort hat sie sich das Rätoromanische angeeignet und schreibt auch Gedichte in dieser Sprache. Der 2023 erschienene Text «Unschärfen der Liebe» ist der zweite Roman einer geplanten Trilogie.
Die Veranstaltung wird gemeinsam mit dem Literaturhaus lit.z durchgeführt.

Charles Brauer: Die blaue Mütze und andere Geschichten aus meinem Leben
Mittwoch, 15. November 202319.30 Uhr, Theater Pavillon Luzern
Eine szenisch-musikalische Lesung, eingerichtet von Brigitte Flüeler und Buschi Luginbühl. Musik: John Wolf Brennan
Als «Tatort»-Kommissar Peter Brockmöller an der Seite von Manfred Krug kennen ihn wohl noch viele: Charles Brauer. John-Grisham-Fans ist seine unverwechselbare Stimme von den Hörbüchern vertraut, die er seit vielen Jahren einliest. Das Theaterpublikum hat ihn in unzähligen Rollen gesehen, die er im Laufe seiner Bühnenkarriere gegeben hat. Aber dass Charles Brauer mehr als ein Dreivierteljahrhundert deutscher Schauspielgeschichte miterlebt und mit nahezu allen Grössen seines Metiers zusammengearbeitet hat, ist wahrscheinlich den wenigsten bewusst. |
In seinen «Geschichten aus meinem Leben» erzählt der mittlerweile 88-Jährige, der seit fast 40 Jahren in der Schweiz lebt, von seiner Kindheit im zerbombten Berlin, wie er als Elfjähriger für den Film entdeckt wurde, von seinen Anfängen auf der Bühne und vor der Kamera, seiner Schauspielausbildung und den vielen Stationen seines ereignisreichen Lebens.
Musikalisch begleitet wird Charles Brauer vom Luzerner Multiinstrumentalisten und Komponisten John Wolf Brennan.

Beat Mazenauer stellt seine Lieblingsbücher des Jahrgangs 2023 vor
Dienstag, 21. November 202319.30 Uhr, Hotel Schweizerhof Luzern
Werden Lukas Bärfuss dabei sein und Martin Suter? Oder Sarah Elena Müller und Dominic Oppliger? Arno Geiger und C. F. Ramuz? Beat Mazenauer, der Vielleser, wird sich auch dieses Jahr wieder entscheiden müssen aus Hunderten von Titeln, wenn er seine persönliche Bestenliste 2023 für uns zusammenstellt. Unter seinen Besten kann jeweils durchaus ein Bestseller sein, doch die Präsentation wird zweifellos auch dieses Jahr Entdeckungen ausserhalb des literarischen Mainstreams umfassen. Lassen Sie sich von Mazenauers Leseleidenschaft anstecken!
Beat Mazenauer, geboren in Luzern, Germanist, Historiker, ist weit über Luzern und auch weit über die Literaturszene hinaus bekannt. Er hat sich ganz der Literatur verschrieben, arbeitet mit grosser Professionalität, mit Leidenschaft und nicht ermüdendem Engagement als Autor, als Moderator, Netzwerker und Literaturkritiker.

Christian Haller: «Sich lichtende Nebel». Lesung und Gespräch. Moderation: Eva Holz
Donnerstag, 14. Dezember 202319.30 Uhr, Hotel Schweizerhof Luzern
Christian Hallers Novelle «Sich lichtende Nebel» spielt 1925 in Kopenhagen und auf Helgoland. Ein Mann taucht im Lichtkegel einer Laterne auf, verschwindet wieder im Dunkel und erscheint erneut im Licht der nächsten Laterne. Wo ist er in der Zwischenzeit gewesen? Der Beobachter dieser Szene, Werner Heisenberg, führt sie zur Entwicklung einer Theorie, die im weiteren Verlauf ein völlig neues Weltbild schaffen wird: die Quantenmechanik. Der Mann im Dunkeln selbst weiss nichts von der Rolle, die er bei der Entdeckung neuer physikalischer Gesetze gespielt hat. Christian Haller verwebt die Schicksale der beiden Figuren, die sich nicht kennen, es entsteht eine verblüffende Geschichte um Heisenbergs Entdeckung. «Das ist ein grossartiges Buch. Ein Meisterwerk» (Usama al Shahmani)
Christian Haller, 1943 in Brugg geboren, studierte Zoologie an der Universität Zürich. Im Auftrag von Kanton und Stadt Zürich sichtete und verfilmte er den Nachlass von Adrien Turel. Er gehörte der Leitung des Gottlieb Duttweiler-Instituts bei Zürich an, war Dramaturg am Theater «Claque» in Baden und lebt heute als Schriftsteller in Laufenburg. Für sein literarisches Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet.