Programm
Wir freuen uns auf Live-Literatur - ab Ende April!
Sie haben es sicher vernommen: Das Hotel Schweizerhof Luzern schliesst aufgrund von Covid-19 vom 3. Januar bis voraussichtlich Ende März 2021 seine Tore. Davon betroffen ist unsere Lesung mit Urs Faes vom 25. Februar 2021. Nach Rücksprache mit dem Schweizer Autor haben wir uns entschieden, keine andere Lokalität zu suchen. Die Pandemie-Situation scheint uns zu unsicher. Urs Faes hat mit grossem Verständnis reagiert und mitgeteilt, dass er sich auf die Lesung in Luzern sehr gefreut habe. Wir werden – so bald als möglich – einen neuen Termin für einen Abend mit dem Schweizer Autor vereinbaren.
Ein Highlight zum Hören und Schauen
Eine gute Nachricht dürfen wir Ihnen übermitteln: Beat Mazenauer hat sich bereit erklärt, seine Buchneuheiten 2020 digital zu präsentieren.
Wann und wo Sie sich Beat Mazenauer «Einige Beste 2020 – eine kleine Auswahl von Büchern, die bei mir unbedingt auf die Bestenliste des Jahres 2020 gehören.» gönnen möchten, bestimmen Sie. Wir sind überzeugt, dass Sie genau so begeistert wie wir sein werden von den Dreiminuten-Filmen, die Beat Mazenauer zusammen mit Anna Luchs und Peter Volkart für Sie geschaffen hat.
Und hier geht’s los: https://vimeo.com/showcase/7830685
Wunderbare, berührende filmische Buchempfehlungen, nicht wahr?
Vorsichtig optimistisch
Wir haben natürlich in den vergangenen Monaten weiter geplant - mit der Hoffnung, dass im neuen Jahr die Normalität langsam zurückkehrt und wir Literatur nicht nur im Bett, auf dem Sofa oder im Fauteuil geniessen können, sondern endlich wieder ganz nach dem Motto der LGL: Literatur in guter Gesellschaft. Drei spannende Lesungen sind ab Ende April geplant.

Helen Keller: "Was wir scheinen": Lesung und Gespräch
Dienstag, 27. April 202119.30 Uhr, Hotel Schweizerhof
Im Sommer 1975 reist Hannah Arendt ein letztes Mal von New York in die Schweiz, in das Tessiner Dorf Tegna. Von dort fliegen ihre Gedanken zurück nach Berlin und Paris, New York, Israel und Rom. Und sie erinnert sich an den Eichmann-Prozess im Jahr 1961. Die Kontroverse um ihr Buch Eichmann in Jerusalem forderte einen Preis, über den sie öffentlich nie gesprochen hat.
Mit profunder Kenntnis von Leben, Werk und Zeit gelingt Hildegard Keller ein intimes Porträt, ein faszinierend neues Bild einer der bedeutendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts.
Hildegard E. Keller veröffentlichte Theaterstücke, Hörspiele und Filme, die Frauen und ihre Werke ins Leben zurückholen. Sie war Jurorin beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt (2009 -2019) und Mitglied im Literaturclub des Schweizer Fernsehens (2012-2019). Bereits während ihres Studiums der Literaturwissenschaften und Soziologie begann sie zu schreiben, Theater und Druckgrafik zu machen. Seit 2001 ist sie Professorin für Literatur. Zehn Jahre lang lehrte sie in den USA an der Indiana University in Bloomington, heute lehrt sie Multimedia-Storytelling an der Universität Zürich (zurichstories.org). „Was wir scheinen“ ist ihr erster Roman (Eichborn 2021).
Bild: Ayse Yavas
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Zentralschweiz lit.z

Thilo Krause
Donnerstag, 6. Mai 202119.30 Uhr, Hotel Schweizerhof
Lesung und Gespräch
Moderation: Hans Beat Achermann
Thilo Krause, geboren 1977 in Dresden, lebt und arbeitet in Zürich. Für seine Gedichte wurde Thilo Krause 2012 mit dem Schweizer Literaturpreis und 2016 mit dem Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg sowie dem ZKB Schillerpreis ausgezeichnet. Bei Hanser erschienen 2018 sein Gedichtband Was wir reden, wenn es gewittert, für den er den Peter Huchel-Preis erhielt, 2020 sein Roman Elbwärts, der mit dem Robert-Walser-Preis und dem Nicolas-Born-Debütpreis des Landes Niedesachsen ausgezeichnt wurde.
Wie begegnet man seiner fremd gewordenen Herkunft? Ein junges Paar kehrt nach Jahren zurück ins Felsland der Sächsischen Schweiz. Der Wunsch, sich an den Kindheitsorten ein neues Leben aufzubauen, mündet in die Konfrontation mit der Herkunft, aber auch mit einer neuen Fremdheit. Der Erzähler erinnert sich: an den Schulfreund, der damals beim gemeinsamen Klettern sein Bein verlor. An den öffentlichen Tadel in der Schule beim sozialistischen Fahnenappell. Thilo Krauses erster Roman erzählt vom Versuch der Heimkehr in ein fremdgewordenes Land. Es gibt nicht nur Apfelbäume und Elbwiesen, es gibt auch das Sommercamp der Neonazis, und am Misstrauen des Dorfes droht auch das Paar zu scheitern. Ein intensiver Roman über unser Land und unsere Zeit.
Bild Peter-Andreas Hassiepen

Barbara Honigmann
Dienstag, 1. Juni 202119.30 Uhr, Hotel Schweizerhof
Lesung und Gespräch
Moderation Sabine Graf, Intendantin lit.z, Literaturhaus Zentralschweiz
Barbara Honigmann, geboren 1949 in Ost-Berlin, arbeitete als Dramaturgin und Regisseurin. 1984 emigrierte sie mit der Familie nach Strassburg, wo sie noch heute lebt. Honigmanns Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Wenn Barbara Honigmann in Georg (Hanser 2019) das Leben ihres Vaters erzählt, Deutscher und Emigrant, Jude und Kommunist, dann macht ihr unvergleichlicher Ton aus einer persönlichen Familiensaga die Geschichte des deutschen zwanzigsten Jahrhunderts. Die Autorin berichtet lakonisch und witzig, traurig und mitreissend von ihrer deutsch-jüdisch-kommunistischen Sippe. Ein schmales Buch, aber ein grosses Buch über Deutschland und die bewegende nachgetragene Liebeserklärung an einen aussergewöhnlichen Mann: „Das war Georg, mein Vater.“
Foto Peter-Andreas Hassiepen
Lesekreis zu Tell-Aufführung am Luzerner Theater
In dieser Spielzeit des Luzerner Theaters (LT) kooperiert die LiteraturGesellschaft zum ersten Mal mit dem Luzerner Theater und bietet zur folgenden Produktion einen Lesekreis an:
Tell – Eine wahre Geschichte: Rechercheprojekt zum Thema «zeitgenössische Helden» mit Schillers Tell verbunden: Inszenierung Christian von Strolchen, Premiere 1. April 2021
Die TeilnehmerInnen werden die Gelegenheit haben, sich tiefer mit dem Werk auseinanderzusetzen, in der Gruppe zu diskutieren sowie zusätzlichen Input aus den Produktionen des LT und dem Leiter des Lesekreises zu erhalten. Abschliessend wird ein Aufführungsbesuch organisiert, inkl. einem Apéro mit den beteiligten Dramaturgen und Schauspielern der Produktionen.
Anmeldung Tell - eine wahre Geschichte (Anmeldeschluss 31. März 2021)