Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur
Gleich zu Beginn dieses Newsletters möchten wir festhalten, dass wir gemäss dem Motto «vorsichtig optimistisch» auf die folgenden Wochen und das neue Jahr zugehen. Aber auch wir können nicht in die Zukunft sehen und hundertprozentig versichern, dass die bereits geplanten Lesungen der LiteraturGesellschaft tatsächlich stattfinden werden. Es wird nicht möglich sein, ohne «vielleicht, vorausgesetzt, hoffentlich» zu agieren. Aber wir lassen uns nicht entmutigen, im Gegenteil: wir freuen uns, Ihnen ein vielseitiges, anregendes Programm 2021-1 zu präsentieren. Um noch ein bisschen mehr auf Sicherheit zu bauen, entschieden wir uns allerdings, im Januar 2021 noch keinen Anlass zu veranstalten, ebenso verzichten wir vorläufig noch darauf, das nächste Programm zu drucken. Wir bitten Sie um Verständnis.
Ein Dezember-Highlight: Beat Mazenauers Bestenliste im Videoformat
Mit absoluter Gewissheit können wir Ihnen ein LGL-Highlight zum Abschluss eines schwierigen Jahres präsentieren. Wann und wo Sie sich Beat Mazenauer «Einige Beste 2020 – eine kleine Auswahl von Büchern, die bei mir unbedingt auf die Bestenliste des Jahres 2020 gehören» gönnen möchten, bestimmen Sie. Wir sind überzeugt, dass Sie genau so begeistert wie wir sein werden von den Dreiminuten-Filmen, die Beat Mazenauer zusammen mit Anna Luchs und Peter Volkart für Sie geschaffen hat.
Und hier geht’s los: https://vimeo.com/showcase/7830685
Schauen Sie immer wieder mal rein: Die Empfehlungsfilme werden laufend ergänzt.
Wunderbare, berührende filmische Buchempfehlungen, nicht wahr? Die Lust auf mehr ist geweckt. Beat Mazenauer hat uns weitere Filme zu Büchern, die bereits vor 2020 publiziert worden sind, versprochen. Mehr dazu im nächsten Newsletter, der zum Jahreswechsel erscheinen wird.
Beat Mazenauer ist Autor, Literaturkritiker und Netzwerker. Er schreibt Kritiken, betreibt Webprojekte wie das «Musée imaginaire des migrations» (mimsuisse.ch) und ist Initiant der Buchreihe «essais agités». Darin ist vor kurzem der Band Die Zäsur. Beobachtungen und Bedenken in Zeiten der Pandemie erschienen. 2020 gab er im Suhrkamp Verlag auch den Band Auch der Esel hat eine Seele. Frühe Texte und Kolumnen von Peter Bichsel heraus.
Anna Luchs arbeitet als freischaffende Visuelle Gestalterin in Zürich. Sie hat diverse Publikationen, Sachbücher und Kinderbücher für verschiedene Verlage illustriert, u.a. auch in Beat Buchers Räsonieren und Resonieren, Gespräche über die Pädagogische Hochschule Luzern und ihre Entwicklung mit Hans-Rudolf Schärer (PH Luzern 2020).
Peter Volkart ist freischaffender Filmemacher und Künstler. Gegenüber den Behörden gibt er sich lieber als «Bricolleur» oder «Dekorateur» aus. Beides ist richtig, denn seine Kunst lebt von einer verwunderlichen Ästhetik des Handwerklichen.
Die vorgestellten Bücher sind in der Hirschmatt-Buchhandlung erhältlich.
Das LGL- Programm 2021–1
Am Donnerstag, 25. Februar 2021, wird Urs Faes aus seinem neuen Roman Untertags (Suhrkamp 2020) lesen. Der Schriftsteller nähert sich mit grosser Empathie einem Paar unter dem Eindruck der Demenz und wagt eine Auseinandersetzung mit der Krankheit, die sich als Folie für eine abgründige Liebesgeschichte entpuppt.
Am Dienstag, 23. März 2021, stellt uns Zora del Buono ihre gleichnamige Grossmutter vor. Deren Leben und das Leben ihrer Familie, ihrer Kinder und Enkelkinder, vollziehen sich in einer Zeit der Kriege und der Gewalt, erbitterter territorialer und ideologischer Kämpfe, die unsere Welt bis heute prägen. Die Marschallin (C.H. Beck 2020) ist ein farbiger, lebenspraller Roman über eine unvergessliche Frau und ein tragisches Familienschicksal.
Am Donnerstag, 6. Mai 2021, dürfen wir Thilo Krause und seinen Roman Elbwärts vorstellen. Wie begegnet man seiner fremd gewordenen Herkunft? Ein junges Paar kehrt nach Jahren zurück ins Felsland der Sächsischen Schweiz. Der Wunsch, sich an den Kindheitsorten ein neues Leben aufzubauen, mündet in die Konfrontation mit der Herkunft, aber auch mit einer neuen Fremdheit.
Die für Mai 2020 geplante Lesung mit Barbara Honigmann fiel dem Lockdown zum Opfer. Wir freuen uns, dass Barbara Honigmann am 1. Juni 2021 von Strassburg nach Luzern kommen wird. Wenn die Schriftstellerin in Georg (Hanser 2019) das Leben ihres Vaters erzählt, Deutscher und Emigrant, Jude und Kommunist, dann macht ihr unvergleichlicher Ton aus einer persönlichen Familiensaga die Geschichte des deutschen zwanzigsten Jahrhunderts.
Wir bitten um Verständnis, dass nicht alle Lesungen, die in diesem Kalenderjahr abgesagt werden mussten, zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden können. Mit Sicherheit lädt die LGL im Juni 2021 nochmals zur Lyrikwerkstatt mit Claudia Gabler ein, das genaue Datum wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Wir weisen auch gerne noch einmal auf die beiden Lesezirkel zu Aufführungen des Luzerner Theaters hin, zu Schilten von Hermann Burger (Premiere 22.1.2021) und Tell – Eine wahre Geschichte (Premiere 26.2.2021)
In Planung ist im Weiteren – in Kooperation mit dem Literaturhaus Zentralschweiz lit.z – ein Anlass mit Hildegard Keller, deren erster Roman Was wir scheinen am 26. Februar 2021 im Eichborn Verlag erscheinen wird. Und mit «Weitblick» auf das Programm 2021-2 darf verraten werden, dass zum 50. Todestag von Meinrad Inglin mit einer szenischen Lesung «INGLIN 2021 - DER UNBEKANNTE BEKANNTE» an einen literarisch hochinteressanten, überraschend aktuellen Autor erinnert werden soll.
Wir wünschen Ihnen, dass Ihnen die Adventszeit und Weihnachten trotz der vielen Einschränkungen, die Covid-19 uns aufbürdet, viele kerzenhelle, glückliche Momente schenken. Wir freuen uns auf das nächste Jahr und viele bereichernde Begegnungen bei Literatur in guter Gesellschaft. Bleiben auch Sie vorsichtig optimistisch.
Und zwei Dinge sollen abschliessend wiederholt werden:
Eine Bitte: Vergessen Sie die LiteraturGesellschaft Luzern nicht! Bleiben Sie uns gewogen!
Ein Wunsch: Bleiben Sie gesund.
Mit herzlichen Adventsgrüssen
Ihr LGL-Team
Lektüreempfehlung
Viviane Birnstiel, LGL-Vorstandsmitglied und Leiterin des Lesezirkels, empfiehlt: Mariana Leky Was man von hier aus sehen kann (Dumont, 2019, neu auch als TaBu erhältlich). Ein leichtfüssiger, aber dennoch tiefgründiger Gute-Laune-Roman, der sich der facettenreichen Liebe, den Beziehungen, dem Leben und Sterben annimmt. Zauberhaftes, Trauriges, Ironisches und Berührendes - all das findet auf den 320 Seiten Platz. Wie gemacht für die (Vor-)Weihnachtszeit oder die Tage zwischen den Jahren.
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