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Newsletter der LiteraturGesellschaft Luzern
Oktober 2022
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Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur
Seit letzter Woche stehen sie fest, die fünf Titel, die je für den diesjährigen Deutschen und den Schweizer Buchpreis nominiert sind. «Blutbuch», der Roman-Erstling von Kim de l’Horizon, schaffte es auf beide Shortlists. Die von der Schweizer Jury auserwählten Autor:innen kennen nur wenige, wenn doch, ihre Werke haben die wenigsten bereits gelesen. Mit einer berühmten Ausnahme: Thomas Hürlimann. Ist er mit seinem «Roten Diamanten» bereits in der Favoritenposition oder wird alles ganz anders laufen? Folgende Aspekte zeichnen übrigens die ausgewählten Romane gemäss der Jurypräsidentin des Schweizer Literaturpreises, Sieglinde Geisel, aus: «Sprachliche Virtuosität und Kühnheit, existenzielle Stoffe, Grenzerfahrungen (…), Auflösung der geschlechtlichen Identität (…), narrative Spannung, überbordende Fabulierlust und manchmal abgründiger Witz». Ein weites Feld… Am 20. November 2022 fällt die Entscheidung.
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Im Oktober: Esther Kinsky und Frédéric Pajak
Mit Esther Kinsky und Frédéric Pajak freuen wir uns auf zwei Autor:innen, in deren Werken auf ganz unterschiedliche Weise mehrere der oben genannten Qualitäten ebenfalls auch zu finden sind.
Am Sonntag, 9. Oktober 2022, liest die deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin Esther Kinsky aus ihrem Roman «Rombo». Ein Dorf in Norditalien wird von einem Erdbeben verschüttet. Kinsky beschreibt das historische Ereignis aus der Perspektive von Menschen-, Tier- und Pflanzenwelt in einer hochpoetischen, verdichteten Prosa. Auch das Politische in dieser umkämpften Grenzregion schwingt dabei immer mit. Diese Lesung wird in Zusammenarbeit mit dem lit.z Zentralschweiz organisiert. Das Gespräch mit Esther Kinsky führt Esther Schneider, langjährige Leiterin der Literaturredaktion von Schweizer Radio SRF.
Am Dienstag, 25. Oktober 2022, laden wir Sie ein, den Träger des Schweizer Grand Prix 2021, Frédéric Pajak, kennen zu lernen. Er schreibt, malt, zeichnet und publiziert. Text und Bild verweben, die Etiketten der Genres lösen sich auf. Ruth Gantert, die Übersetzerin seines grossartigen Werks «Ungewisses Manifest», wird den zweisprachigen Abend moderieren, Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen die beiden letzten Bände «Van Gogh» und «Wunden».
Mehr Infos zu beiden Veranstaltungen auf unserer Webseite
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Märchenhafter Rückblick auf Sarah Kuratle
Sarah Kuratle zog das Publikum an ihrer Lesung vom 29. September in den Bann ihres Romandebüts «Greta und Jannis». Sie liess die Anwesenden in dunkle Abgründe blicken, aber auch in eine zauberhafte, sinnlich betörende Sprache eintauchen. Genau an diesem Tag hatte das internationale literaturfestival berlin ilb dazu aufgerufen, weltweit an Lesungen Solidarität für den kürzlich schwer verletzten Autor Salman Rushdie zu bezeugen. Sarah Kuratle kam diesem Aufruf nach und las – als ein Zeichen für die Freiheit der Literatur und des öffentlichen Wortes sowie für die Solidarität mit dem Autor, der Opfer eines grausamen Attentats wurde, einige Zeilen aus dessen Buch «Mitternachtskinder». Mehr erfahren Sie im Rückblick auf der Webseite.
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Lektüretipp von Regula Jeger
«Geist der Peinlichkeit» von Birgit Kempker
Birgit Kempkers literarisches und künstlerisches Schaffen sprengt den Rahmen der verschiedenen künstlerischen Kategorien. Sie wagt es sogar, die Grenzen des Schmerzes, der Scham, der Schuld und Reue sowie der Peinlichkeiten zu überschreiten oder sogar zu missachten. Ein einziges, eher moderates Beispiel aus den unzähligen kleinen und kleinsten Textteilen ihres neuen Buches «Geist der Peinlichkeit» (Engeler Verlag, 2022) muss als Beleg genügen:
Die Peinlichkeit der automatischen Ausrede, die aus dir strömt, sobald eine Anschuldigung dich trifft, redet es wahnsinnig aus dir ohne Punkt und Komma, wie Zungenreden um Kopf und Kragen.
- Bist du zu faul, die Wahrheit zu sagen?
- Ich glaube nicht an Worte wie Wahrheit und Faulheit.
- Eben.
Solches und mehr lässt uns stolpern, beklemmt, provoziert, kann weh tun, peinlichst berühren, weckt Widerstände und regt gerade deshalb an.
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Gotthelf, vorgelesen
Weltliteratur aus dem Emmental: Gotthelf-Abende mit Rolf Oberhänsli: Vom 1. Oktober bis 19. November 2022 (jeweils samstags um 16.30 Uhr im Gemeindesaal der Matthäuskirche) liest unser LGL-Mitglied Rolf Oberhänsli aus «Uli, der Knecht» von Jeremias Gotthelf.
Zum Flyer
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Gemeinsam lesen
Im Lesekreis der LGL kommen Sie zu Wort! Teilen Sie Ihre Leseeindrücke, Meinungen und allfällige Fragen in gemütlicher Runde. Ca. alle sechs Wochen treffen sich die Mitglieder im Restaurant Libelle und sprechen über ein gemeinsam gelesenes Werk. Bücher aus dem LGL-Programm, Klassiker, Neuerscheinungen, Übersetzungen… WIr sind für alles offen und freuen uns über neue Lesefreund:innen. Interessierte melden sich direkt bei der Lesekreis-Moderatorin Viviane Birnstiel.
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Lesen Sie sich durch den Herbst, bleiben Sie uns treu. Wir freuen uns auf Sie – immer!
Ihr LGL-Team
PS: Mit einer Reservation (info@literaturgesellschaft-lu.ch) können Sie sich Ihren Platz für die gewünschten Lesungen sichern.
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Für Ihre Agenda
09. Oktober 2022: Esther Kinsky, Rombo. Moderation: Esther Schneider. In Kooperation mit dem Literaturhaus Zentralschweiz liz.ch
25. Oktober 2022: Frédéric Pajak, van Gogh/Wunden. Moderation: Ruth Gantert
24. November 2022: Beat Mazenauers beste Bücher 2022
9. Dezember 2022: König Lear im Städerried. Eine Reise zwischen Weihnachten und Dreikönigen. Von Jakob Wyrsch, Konzept: Brigitt Flüeler und Buschi Luginbühl. Eine Kooperation des Vereins Kunststück mit der LGL, Theater Pavillon Luzern.
Ticketpreise: CHF 30.-, CHF 25.- für LGL-Mitglieder, CHF 10.- für Studierende
13. Dezember 2022: Catalin Dorian Florescu, Der Feuerturm. Moderation: Martina Kuoni
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