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Newsletter der LiteraturGesellschaft Luzern

Mai 2022

Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur

Eine betörend schöne, blühende Natur erfreut und bereichert zurzeit alle. Und was blüht Ihnen im Mai bei der LGL?


Der unbekannte Dürrenmatt oder Dürrenmatts zweite Karriere

Zum 100. Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt (1921–1990) wurde – nach jahrelanger Erschliessungs-, Erforschungs- und Editionsarbeit – die Publikation des «Stoffe-Projekts», dem grossen Spätwerk des weltweit bekannten Schriftstellers, abgeschlossen. Dürrenmatt hinterliess der Nachwelt einen Nachlass in einem Gesamtumfang von 30'000 Manuskriptseiten. Was bedeutet das?
Am 3. Mai 2022 wird Ulrich Weber, der diesen Nachlass betreut, im Bringolfsaal des Hotels Schweizerhof über seine jahrelange Beschäftigung mit Dürrenmatt berichten. Niemand kennt Friedrich Dürrenmatt besser, niemand kann packender Auskunft geben, nicht nur über sein literarisches Werk, sondern auch über sein Leben. Denn Ulrich Weber hat auch ein beeindruckendes Werk voller überraschender Einsichten über das Leben des grossen Schweizer Schriftstellers geschrieben. Ulrich Weber schöpft im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Vollen.
Wir sind selbstverständlich auch davon überzeugt, dass niemand Dürrenmatts Briefe, Geschichten und Texte besser vortragen könnte als der uns Luzerner:innen bestens bekannte Schauspieler, Sprecher und Regisseur Walter Sigi Arnold.
Der Anlass verspricht einen äusserst spannenden und neuen Einblick in das Leben und Werk eines Schriftstellers, den wir gut zu kennen glauben. Weitere Informationen zum Anlass vom 3. Mai 2022 finden Sie hier.
Ticket-Reservation unter info@literaturgesellschaft-lu.ch


Vorausgeschaut

Bald schon laden wir Sie bereits zur letzten Lesung im LGL-Programm 2022-1 ein. Am Donnerstag, 9. Juni 2022, werden zwei Schriftstellerinnen, Ariane Koch und Friederike Kretzen, aus ihren Romanen lesen und – passend zu ihren Texten – über das Thema «Gastlichkeit» sprechen. Seien Sie unsere Gäste!

Die Programmgruppe der LiteraturGesellschaft hat in den letzten Wochen ein abwechslungsreiches, attraktives Programm 2022-2 zusammengestellt. Es ist noch nicht ganz vollständig, aber gerne möchten wir Sie bereits heute auf unsere Lesungen nach der Sommerpause «gluschtig» machen. Das eine oder andere Werk der eingeladenen Autor:innen dürfte durchaus auch eine Sommerlektüre werden. Reservieren Sie sich die Termine (vgl. Agenda). Wir starten mit Yael Inokais erneut preiswürdigem Roman «Ein simpler Eingriff».


Miteinander Kleist lesen

Zur Vorbereitung auf einen (gemeinsamen) Aufführungsbesuch von Kleists «Amphitryon» am Luzerner Theater bietet die LGL Ende Mai und im Juni einen Lesezirkel an.
«Wie ist das? Man(n) kehrt aus dem Krieg zurück, und die Gattin bedankt sich für eine glücklich durchlebte Liebesnacht – in der man noch gar nicht zu Hause war. Oder dasselbe aus der Perspektive der Frau: Alkmene muss erfahren, dass sie die Nacht tatsächlich nicht mit ihrem Gatten verbracht hat. Doch damit nicht genug, auch Sosias, der Diener des Hauses, soll auf diese Weise betrogen werden. Wem kann man unter solchen Umständen noch trauen? Wer ist mein Gegenüber? Wer bin ich?»
Ralf Junghanns, Dr. phil., Germanist, Gymnasiallehrer und Dramenspezialist, sucht mit den Teilnehmer:innen Antworten auf diese Fragen. Weitere Informationen auf dem Flyer.

Und hier geht's zur Anmeldung
Anmeldeschluss: 10. Mai 2022


Selber schreiben

Menschen, die am kreativen Schreiben interessiert sind, weisen wir auf «Die literarische Alltagsunterbrechung», eine Schreibwerkstatt im Neubad Luzern, hin, Termine ab 6. Mai 2022. Die Workshops werden von Franz Kasperski, Literaturwissenschaftler, Regisseur Autor, Kulturjournalist, und Mitinhaber TheaterBäckerei, geleitet.
Weiterführende Informationen finden Sie auf folgender Website:
https://neubad.org/event/schreibwerkstatt-die-literarische-alltagsunterbrechung


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Rückblick

Pflegerin, Ärztin, Tochter, Erzählerin: Die Reihenfolge der Rollen in Melitta Brezniks Buch mit dem schlichten Titel «Mutter» ist austauschbar. In einer «chronologischen Chronik», nimmt die Ich-Erzählerin Abschied von ihrer fast 91jährigen Mutter. Die Zuspitzung aufs Ende, auf den Tod hin bleibt beklemmend konstant. Neben den erwähnten Rollen kam bei der beeindruckenden Lesung im Schweizerhof noch diejenige der brillanten und präzisen Gesprächspartnerin dazu.

Der ganze Rückblick


In eigener Sache

Der LGL-Vorstand ist wieder komplett: Unser von den Mitgliedern einstimmig gewähltes neues Vorstandsmitglied Regula Aeschbacher wird die Betreuung unserer Mitglieder übernehmen und unserem Publikum am Büchertisch die Werke der lesenden Autor:innen verkaufen.
Es freut uns, Ihnen auch mitteilen zu dürfen, dass wir für die LGL-Buchhaltung Lea Sommerhalder, eine Fachfrau für Finanzen, gewinnen konnten. Wir sind Lea Sommerhalder sehr dankbar, dass sie diese verantwortungsvolle Aufgabe im Ehrenamt übernommen hat.


Leseempfehlung von Marlis Huber-Sakhi, LGL-Vorstandsmitglied

Thomas Bernhard: «Gehen»

«Gehen» von Thomas Bernhard aus dem Jahre 1971 ist ein Donnerschlag. Die Erzählstruktur der nur hundertseitigen Erzählung ist vielschichtig und komplex, die Rahmenhandlung hingegen simpel: Bernhard lässt zwei Männer, Oehler und den namenlosen Erzähler, durch eine Strasse in Wien gehen. Weiterlesen


Für Ihre Agenda

3. Mai 2022: Der unbekannte Dürrenmatt oder Dürrenmatts zweite Karriere mit Ulrich Weber und Walter Sigi Arnold

21. Mai 2022: Sulle tracce del Felice – auf den Spuren des Felice
LGL-Exkursion nach Leontica im Bleniotal, in Begleitung des Autors Fabio Andina

Ende Mai/Juni: Lesezirkel «Amphitryon»

9. Juni 2022: Ariane Koch, «Die Aufdrängung», und Friederike Kretzen, «Schule der Indienfahrer»: Zwei Autorinnen lesen und diskutieren miteinander über das Thema «Gastlichkeit».   

30. August 2022: Yael Inokai, «Ein simpler Eingriff»

29. September 2022: Sarah Kuratle, «Greta und Jannis»

25. Oktober 2022: Frédéric Pajak / Ruth Gantert

24. November 2022: Beat Mazenauer: Beste Bücher 2022

9. Dezember 2022: König Lear im Städerried, Buschi Luginbühl, Theaterpavillon Luzern

13. Dezember 2022: noch offen


Die Weltpolitik lässt den Atem stocken, das Kriegsgeschehen in der Ukraine erschüttert und macht hilflos; wir versuchen mit kleinen Gesten, mit Gedanken und Literatur dagegen zu halten.
Seien Sie dabei – wir freuen uns auf Sie.


Ihr LGL-Team