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Newsletter der LiteraturGesellschaft Luzern

Juli 2025

Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur

«Wenn wir uns hinsetzen und beginnen, Wörter und Sätze aneinanderzureihen, formen wir Vergangenheit, erschaffen wir Gegenwart und wirken wir auf das ein, was noch geschehen wird – ganz gleich, wie sehr wir dabei aus unseren Biografien schöpfen. Wir nehmen uns die Freiheit, zu gestalten. Das zu erkennen, ist der erste Schritt in die Literatur. Und das zu erkennen, ist der erste Schritt in eine menschliche Zukunft. Reizen wir diese Freiheit aus, endlich.»
Mit diesem Appell an die versammelten Autorinnen und Autoren beendete Nava Ebrahimi, Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin 2021, ihre sehr persönliche Eröffnungsrede «Drei Tage im Mai» an den diesjährigen 49. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt, in der die im Iran geborene Autorin sich mit den drängenden Krisen unserer Zeit, vom Klimawandel bis zu den aktuellen Kriegen beschäftigte, und mit der Rolle der Literatur. 

Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin 2025 ist die österreichische Autorin Natascha Gangl. Die Schweizer Autorin Nora Osagiobare wurde mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet. 


Ein vielversprechendes Herbstprogramm

Und was erwarten wir, die Leser und Leserinnen, von literarischen Werken? Literatur hilft, zu verstehen und einzuordnen, aber auch durchzuatmen und zu hoffen. Im Vertrauen darauf laden wir Sie herzlich zu unseren nächsten Lesungen im neuen Programm 2025-2 ein. Es erwarten Sie Urs Faes mit «Sommerschatten», Meral Kureyshi mit «Im Meer waren wir nie», Martina Clavadetscher mit «Die Schrecken der anderen», Azizulla Ima/Andreas Neeser mit «Morgengrauengewässer», Sara Gmuer mit «Achtzehnter Stock», Beat Mazenauer mit seiner Best-Literatur-Präsentation 2025 und Manfred Koch/Angelika Overath mit einem Rilke-Abend. 

Mitglieder erhalten das Programm-Leporello 2025-2 Anfang August per Post. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website www.literaturgesellschaft-lu.ch und auf Instagram und Facebook.

Für unsere Lesungen ist eine Anmeldung erforderlich. Mit einer rechtzeitigen Reservation sichern Sie sich Ihren Platz: info@literaturgesellschaft-lu.ch


Martin R. Dean und der öffnende Blick

An der letzten LGL-Lesung vor der Sommerpause, am 12. Juni 2025, las Martin R. Dean aus seinem autobiografischen Roman «Tabak und Schokolade». Die gelesenen Passagen und das informative Gespräch, das Sibylle Birrer mit dem Autor führte, veranschaulichten die thematische und konstruktive Vielschichtigkeit des neuesten Werks des renommierten Autors. Noch nie wurden in der Schweizer Literatur Themen wie Rassismus, Kolonialismus, Migration, Herkunft, Identität, Ausbruch und Aufbruch anhand der eigenen Biografie so differenziert aufgearbeitet, und das mit grosser sprachlicher Virtuosität. Weit über die eigene Geschichte hinaus ist es Dean gelungen, dass wir als Leserinnen und Leser ideologiefrei über unser eigenes Verhalten in Bezug auf Hautfarbe, auf Migrantinnen und Migranten, aber auch über Verschleierungs- oder Beschönigungsversuche in der eigenen Familie nachdenken. 
Zum ganzen Text mit Bild


Wenn Sie weitere bisherige LGL-Lesungen Revue passieren lassen wollen, weisen wir Sie gerne auf die Rückblicke auf der LGL-Website hin. 
Wir wollen an dieser Stelle auch nicht vergessen, unserem grossartigen Publikum zu danken. Alle Lesungen im Programm 2025-1 waren ausgebucht.  

Ob Sie zu Hause bleiben oder verreisen. Wir wünschen Ihnen einen reichen Sommer, reich an Freude, Sonne und genügend Schatten, reich an Lektüre-Erlebnissen. 
Auf Wiedersehen, gerne bereits am 26. August 2025 an der Lesung mit Urs Faes und «Sommerschatten», ein Roman, «der überhaupt nicht zur Ich-scroll-irr-über-den-Screen-Gegenwart passt. Es ist ein Buch, das aus der Zeit gefallen ist. Umso schlimmer für unsere Zeit.» (Linus Schöpfer, NZZ am Sonntag)
Zur Einladungskarte

 

Lesen Sie gut und Gutes.

Es freut sich auf Sie und grüsst herzlich 
Regula Jeger mit dem ganzen LGL-Team


Lektüretipp von Flavia Hunziker, LGL-Vorstandsmitglied

Die Klostergärtnerinnen von Fulda

«Dieser Garten» von Mely Kiyak erzählt von einfallsreichen, solidarischen, mutigen und feministischen Frauen. Der Garten der Benediktinerinnen aus Fulda ist nicht nur ein bedeutendes Kapitel der biologischen Gartenkultur, sondern auch der deutschen Klostergeschichte. Lehrreich, unterhaltsam, oft witzig, vor allem aber kenntnisreich und inspirierend geschrieben. Ein echtes Lesevergnügen, nicht nur für passionierte Gärtner:innen, sondern für alle, die sich für nachhaltiges Leben und Kompostieren begeistern können.

Zur ausführlichen Empfehlung


Für Ihre Agenda                 

Di 26.08.2025, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern 
Urs Faes, Sommerschatten, Suhrkamp 2025

Do 18.09.2025, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern    
Meral Kureyshi, Im Meer waren wir nie, Limmat 2025

Mo 22.09.2025, 20.00 Uhr, Kleintheater Luzern      
Martina Clavadetscher, Die Schrecken der anderen, C.H.Beck 2025
Luzerner Buchvernissage in einer Kooperation mit dem Kleintheater Luzern und dem lit.z Stans

Do 25.09.2025, 19.00 Uhr, Literaturhaus Zentralschweiz, Stans     
Azizullah Ima, Andreas Neeser, Morgengrauengewässer – Ein Gespräch in literarischen Miniaturen, Rotpunktverlag 2025.
Kooperation mit dem lit.z Stans

Di 28.10.2025, Hotel Schweizerhof, Luzern     
Sara Gmuer, Achtzehnter Stock, Hanser 2025

Do 20.11.2025, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern    
Beat Mazenauer, Bestenliste Literatur 2025

Do 11.12.2025, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern    
Rainer Maria Rilke: Ein Abend mit Manfred Koch und Angelika Overath
Manfred Koch, Rilke – Dichter der Angst, C.H. Beck 2025 
Angelika Overath/Manfred Koch, Rilkes Tiere, Insel Bücherei 2025