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Newsletter der LiteraturGesellschaft Luzern

Oktober 2023

Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur

Die LGL-Programmgruppe verfolgt zurzeit mit grossem Interesse den aktuellen Bücherherbst mit seinen Neuerscheinungen, den Nominierungen für den Deutschen und den Schweizer Buchpreis 2023 und den vielen Informationen, welche Autor:innen wo und wann aktuell lesen, und dies mit dem Ziel, ein vielseitiges attraktives Programm 2024-1 zusammenzustellen. Wir stecken in einem spannenden, aber auch nicht ganz einfachen Auswahl-Prozedere, im Bewusstsein, dass das LGL-Angebot auf vier bis fünf Lesungen pro Halbjahr beschränkt ist. Wir konzentrieren uns – unseren Leitlinien entsprechend – nicht nur auf die Autor:innen, die im Zentrum des medialen Interesses stehen. Gerne werden wir Ihnen rechtzeitig verraten, welche Debütant:innen, Newcomer:innen oder etablierten Autor:innen im ersten Halbjahr 2024 bei der LGL lesen werden.

Gelungener Start mit Ursula Fricker

An der ersten Lesung nach der Sommerpause lernte das Publikum mit Ursula Fricker eine sympathische Schweizer Autorin, die in der Nähe von Berlin lebt, kennen. In ihrem autobiografisch geprägten Roman «Gesund genug» greift sie ein auch heute aktuelles Thema auf. Vollwertkost-Fanatismus kann in Abschottung, Schwarz-Weiss-Denken, Rigidität und sogar in faschistische Denkstrukturen kippen. Der Moderator Thomas Heimgartner führte klug und empathisch durch das Gespräch. Während im Roman gezeigt wird, wie beinahe unmöglich der Dialog mit fanatischen Rechthabern ist, gelang das Gespräch mit der Autorin sowie dem Publikum auf gewinnende Weise (siehe auch Rückblick)


Angelika Overath und die «Unschärfen der Liebe»

Am 31. Oktober 2023 lädt die LGL – in Kooperation mit dem Literaturhaus Zentralschweiz, Stans – im Hotel Schweizerhof zu einer Begegnung mit der in Sent GR lebenden, deutschen Autorin Angelika Overath ein. In ihrem berührenden Reise- und Lebensroman «Unschärfen der Liebe», dem Folgeband von «Ein Winter in Istanbul», ermöglicht Angelika Overath ein Wiedersehen mit Baran, Cla und Alva, die einander in ihrer Dreiecksgeschichte verbunden bleiben. Wir reisen mit Baran, dessen Erinnerungen sich mit dem gegenwärtigen Erleben vermischen, mit dem Zug von Chur nach Istanbul. Herausragend, wie Angelika Overath es versteht, das aus dem fahrenden Zug Wahrgenommene einzufangen. Es ist bestens nachvollziehbar, dass die Autorin es mit diesem Roman auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2023 schaffte.
Angelika Overath wird am 31. Oktober auch einige ihrer romanischen Gedichte vortragen. Das Gespräch mit ihr führt die renommierte Literaturvermittlerin, Redaktorin und Übersetzerin Ruth Gantert.
Eine Reservation ist empfehlenswert: info@literaturgesellschaft-lu.ch
Einladungskarte


Die LGL gratuliert!


Christian Haller, den wir am 14. Dezember 2023 bei der LGL begrüssen dürfen, hat es mit seiner Novelle «Sich lichtende Nebel» unter die fünf Nominierten für den Schweizer Buchpreis 2023 geschafft. Die Verleihung des Preises findet am 19. November 2023 in Basel statt.

Wir gratulieren auch Franco Supino, der soeben mit dem Kulturpreis des Kantons Solothurn ausgezeichnet wurde. Gerne erinnern wir uns an die eindrückliche Lesung aus «Spurlos in Neapel» und das Gespräch im Januar 2023 bei der LGL.  

Wir freuen uns, wenn Sie die inspirierende, bereichernde, stets wieder überraschende Kraft der Literatur an unseren Lesungen live miterleben, und weisen in diesem Sinne auch gerne auf weitere ähnliche Anlässe hin.

Mit bunten Bücherherbstgrüssen

Regula Jeger und das ganze LGL-Team


Literaturtipp von Regula Jeger

«Mama Odessa» von Maxim Biller

Der inzwischen 63-jährige Maxim Biller gilt als «enfant terrible» des deutschsprachigen Literaturbetriebs und in jüngerer Vergangenheit auch als wütender Dauerpolemiker in der zweiten Generation des «Literarischen Quartetts» im ZDF.
In seinem neuen Roman «Mama Odessa» berichtet ein schreibender Sohn vom Leben und Sterben seiner schreibenden Mutter und vom Beziehungsdreieck Sohn, Mutter und der ukrainischen Stadt Odessa. Es dreht sich sehr vieles auch um Literatur, ums Schreiben, um die damit verbundenen Hoffnungen und um die Desillusionierung sowie Ohnmacht von Schreibenden. Und wie immer erzählt Maxim Biller den eigenen biografischen Realitäten entlang, in hundert Jahren Geschichte zwischen sowjetischer Vergangenheit und bundesdeutscher Gegenwart hin- und herspringend.
«Mama Odessa» ist ein Roman, in dem sich harte, ironische, melancholische, zärtliche, tragische und heitere Aspekte faszinierend, aber nie polemisch verbinden.

Maxim Biller: Mama Odessa, 240 Seiten, Kiepenheuer&Witsch 2023


Informationen und Empfehlungen

Literatur in und um Luzern

Am Samstag, 21. Oktober 2023, 10.00 Uhr liest Thomas Heimgartner in Karls Kraut (St. Karliquai 7, Luzern) aus seinem Korrektionsroman «Königs Weg» (edition pudelundpinscher 2023). Das Gespräch mit dem Autor führt Richard Vogt.
www.thomasheimgartner.ch

Neuer Lyrikverlag

Das literarische Leben ist um eine Denkwürdigkeit reicher. Remo Reginold, Brückenbauer zwischen unterschiedlichen Disziplinen, Sachzwängen und Logiken, und Katharina Lanfranconi, Luzerner Schriftstellerin, präsentierten kürzlich ihren neuen Verlag edition art pro toto mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer Lyrik, poetologischen Crossovers sowie lyrischer Essayistik.
Zum Auftakt wurde am 30. September Katharina Lanfranconis neuer Gedichtband «wie hungrig» aus der Taufe gehoben.
www.editionarsprototo.ch

Achtmal Uli

«Bin denn nicht Pächter worden, um Bettlern zu kücheln.»
Der Gotthelf-Kenner Rolf Oberhänsli lädt im Oktober und November 2023 zu acht Lesungen aus Jeremias Gotthelfs Roman «Uli der Pächter» ein.
Weitere Informationen


Für Ihre Agenda

31. Oktober 2023
Angelika Overath, «Unschärfen der Liebe», Luchterhand 2023

15. November 2023
Charles Brauer, «Die blaue Mütze», Zytglogge 2023
Musikalisch szenische Lesung. Am Piano: John Wolf Brennan
Konzept: Brigitte Flüeler, Buschi Luginbühl
Flyer

21. November 2023
Beat Mazenauers Bestenliste 2023

14. Dezember 2023  
Christian Haller, «Sich lichtende Nebel», Luchterhand 2023