Thomas Heimgartner liest aus seiner Nekrovelle «Kaiser ruft nach» im Salon 2 im Hotel Schweizerhof. (Bild Hans Beat Achermann)
Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur
Rückblick
Die Lesung des in Luzern lebenden Autors Thomas Heimgartner war beeindruckend. Die leicht skurrile Hauptfigur Kaspar Kaiser in der Nekrovelle «Kaiser ruft nach», einer vom Autor kreierten Textsorte, vermochte die Sympathie der zahlreichen Anwesenden in Kürze zu wecken. Der Autor bedankte sich mit einer Zugabe, der Lesung seiner Kurzgeschichte «Le Sahara», die demnächst im Erzählband «Trojanische Steckenpferde» verschiedener Autor*innen bei pudelundpinscher erscheinen wird.
Concetto Vecchio, der Ende August bei uns aus «Cacciateli/Jagt sie weg» (Orell Füssli, 2020) las, wurde am 27. September 2020 mit diesem Buch, das historische Aufarbeitung und Erinnerungen an die Situation italienischer Migrant*innen in den 1960-Jahren (Schwarzenbach-Initiative) verbindet und einen hochaktuellen Beitrag gegen Rassismus leistet, mit dem Premio Estense 2020 ausgezeichnet. Wir gratulieren Concetto Vecchio herzlich zur Verleihung des wichtigsten Sachbuchpreises Italiens.
Vorschau
Der nächste LGL-Anlass findet am Donnerstag, 22. Oktober 2020 im Hotel Schweizerhof Luzern statt. Der französisch-schweizerische Autor Frédéric Pajak hat – gleichwertig, d.h. halb Text, halb in schwarz-weisser Tusche gezeichnet – eine Monographie über Vincent Van Gogh («Van Gogh. Das Funkeln», edition clandestin, Biel 2019) verfasst, in der er den Schwerpunkt vor allem auf bisher wenig bekannte oder missverstandene Episoden legt. Paul Nizon charakterisiert den Autor als «unermüdlichern Vielschreiber und Vielzeichner», er sei «ein intellektueller Abenteurer, ein kultureller Entdeckungsreisender, der es nicht lassen kann, die Früchte seiner geistigen Ausschweifungen unters Volk zu bringen.»
Im Gespräch mit Ruth Gantert, die Frédéc Pajaks Werke ins Deutsche übersetzt, liest der Autor aus seinem Werk, erzählt darüber und präsentiert selbstverständlich auch seine Tuschzeichnungen.
«Qu’ils sont beaux, les livres de Frédéric Pajak!» (Grégoire Leménager, L’Obs)
Eine Anmeldung zu diesem Anlass ist wegen der Corona-Schutzmassnahmen notwendig: info@literaturgesellschaft-lu.ch
Wenn Gedichte Welten tragen in ihren Herzen
Am Freitag, 6. November 2020, 13.30 bis 17.30 Uhr, findet im Hotel Schweizerhof Claudia Gablers Lyrikwerkstatt statt. Es hat noch zwei freie Plätze! Weitere Informationen finden Sie auf der LGL Website www.literaturgesellschaft-lu.ch.
Literatur-Neuerscheinungen des Kalenderjahrs 2020
Beat Mazenauer, Autor, Literaturkritiker und Netzwerker, wird am Dienstag, 10. November 2020, im Schweizerhof seine Favoriten-Liste literarischer Neuerscheinungen 2020 präsentieren. Reservieren Sie sich diesen Abend!
Lektüre-Erlebnisse austauschen
Der LGL-Lesekreis trifft sich ca. alle 6 Wochen im Restaurant Libelle, Luzern, um über ein zuvor gemeinsam ausgewähltes Buch zu diskutieren. Melden Sie sich bei der Leiterin des Lesekreises, Viviane Birnstiel (viviane_birnstiel@bluewin.ch), die gerne weitere Informationen erteilt.
Wer teilnehmen will, muss Mitglied der LGL sein. Die Teilnahme ist aber kostenlos.
Schilten von Hermann Burger / TELL – eine wahre Geschichte
Die LGL organisiert in Kooperation mit dem Luzerner Theater zwei Lesekreise zur Vorbereitung auf zwei Inszenierungen.
Hans Beat Achermann geht an zwei Abenden mit den Teilnehmenden der Frage nach, wie sich ein solch sprachgewaltiges und massloses Denk- und Schreibwerk wie "Schilten" dramatisieren lässt. Und: Wie wirkt Burgers monumentale Klage bzw. Anklage gegen ein auf Autorität und Macht beruhendes pädagogisches Konzept heute, 45 Jahre später?
Im Tell-Lesezirkel geht Georges Reber an den beiden Abenden einerseits der Frage nach, was Tell zum Helden macht und wie er im Stück dazu wird, und andererseits, ob es neben Tell im Stück vielleicht noch andere, für die Sache wichtigere Helden gibt.
Ausführliche Informationen zu den beiden Lesezirkeln finden Sie auf unserer Website www.literaturgesellschaft-lu.ch. Gerne schicken wir Ihnen per Post oder Mail auch den Flyer und die Anmeldekarte zu, melden Sie sich bei info@literaturgesellschaft-lu.ch.
Dies und das rund um Literatur
Deutscher und Schweizer Buchpreis 2020
Am 12. Oktober 2020, 18.00 Uhr, wird der Sieger oder die Siegerin des deutschen Buchpreises bekannt gegeben. Wegen der Corona-Pandemie findet die Verkündigung in Frankfurt nur per Livestream statt, diesen können Sie unter www.deutscher-buchpreis.de mitverfolgen.
Die öffentliche Preisverleihung des Schweizer Buchpreises findet am Sonntag, 8. November 2020, im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals BuchBasel im Theater Basel statt.
Beachtenswert! Die Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger steht mit ihrem Roman «Aus der Zuckerfabrik» (Hanser 2020) auf beiden Shortlists!
30 Jahre SRF-Literaturclub SRF
Wenn Sie die Jubiläumssendung vom 7. Oktober 2020 verpasst haben, können Sie diese auf der Website www.srf.ch abrufen. Im Kritikerteam (Nicola Steiner, Elke Heidenreich, Thomas Strässle) diskutiert als Gast Usama Al Shahmani, den wir an einer LGL-Lesung im September 2019 kennen lernen durften. Diskutiert wird u.a. über Zora del Buonos «Die Marschallin» (LGL-Lesung 23. März 2021) und über Thilo Krauses «Elbwärts» (LGL-Lesung 6. Mai 2021).
woerdz – das spoken word festival
Vom 21. bis 24. Oktober 2020 findet in Luzern das internationale Spoken Word Festival woerdz statt. woerdz bringt die Akteur*innen der Spoken Word Szene zusammen und lädt ein zu einem hochkarätigen und lautstarken Fest der Bühnenliteratur.
www.woerdz.ch
52 beste Bücher
Nathalie Wappler, SRF-Direktorin, hat im Zusammenhang mit einem umfassenden Sparprogramm von SRF u.a. auch die Radiosendung «52 beste Bücher» aus dem Programm gekippt. Namhafte Autorinnen und Autoren protestieren dagegen und fordern die SRF-Leitung auf, «diese Entscheidung zu überdenken und allenfalls adäquate Sendeplätze zu schaffen, auf denen Literatur den Platz bekommt, den sie braucht.»
Das LGL-Vorstandsteam schliesst sich diesem Protest an und hofft, dass sich eine konstruktive Lösung findet.
Literatur-Nobelpreis 2020
Louise Glück heisst die Nobelpreis-Trägerin für Literatur. Die 77-jährige amerikanische Lyrikerin wird «für ihre unverkennbare poetische Stimme» ausgezeichnet, mit der sie «mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell» mache, so die Begründung der Akademie bei der Bekanntgabe in Stockholm am 8. Oktober 2020.
Covid-19
Mit steigenden Fallzahlen, wechselnden Anordnungen und Situationen müssen wir flexibel bleiben, mit Änderungen rechnen und den gegebenen Schutzmassnahmen (Anmeldepflicht, Gesichtsschutz, …) Rechnung tragen. Wir bitten Sie um Verständnis und danken Ihnen für Ihre Treue, Flexibilität und Unterstützung.
Mit herzlichem Gruss
Ihr LGL-Team
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