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Newsletter der LiteraturGesellschaft Luzern

November 2025

Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur

Wir stecken mitten im Bücherherbst 2025. Festivals und Preisverleihungen reihen sich dicht aneinander. Die Schweizer Autorin Dorothee Elmiger gewinnt den Deutschen Buchpreis 2025. Das Buchfestival «Zürich liest» lud vom 21. bis 26. Oktober zu 250 Veranstaltungen mit rund 450 beteiligten Autor:innen, Moderator:innen, Sprecher:innen oder Illustratori:innen ein. «Höhenflug 2025», das Literatur Festival Zug, präsentiert vom 13. bis 15. November zum Thema «Nachbarschaften aller Art» bekannte und neue literarische Stimmen. Am Internationalen Literaturfestival BuchBasel vom 14. bis 16. November finden 100 Veranstaltungen (Lesungen, Diskussionen, Performances, Workshops plus eine Party) statt.

Und die Frage bleibt offen, ob Dorothee Elmiger am 16. November auch den Schweizer Buchpreis 2025 gewinnen wird.

In keiner anderen Jahreszeit stehen Bücher so sehr im Zentrum des allgemeinen Interesses. Das Angebot ist in der Tat beeindruckend.


Literarische Orientierungshilfe mit Beat Mazenauer

Wir bieten Ihnen gerne eine Orientierungshilfe an. Am 20. November 2025 stellt der Luzerner Literaturvermittler und -kritiker Beat Mazenauer bei der LGL seine Leseempfehlungen 2025 vor. Dieser traditionelle Anlass im Spätherbst hat bereits Kultstatus. Wir dürfen neugierig sein, welche Autor:innen es auf die Mazenauersche Liste schaffen, welche bekannten Grössen und welche Bücher am Rande des Literaturbetriebs. 

Beat Mazenauer betont zwar immer wieder bescheiden-schelmisch, seine persönliche Best-Buchneuheiten-Auswahl sei «mit sehr beschränkter Haftung» zu verstehen. Wir möchten an dieser Stelle dankbar erwähnen, dass immer wieder Autor:innen zu LGL-Lesungen eingeladen wurden, die Beat Mazenauer uns empfohlen hatte.

Einladungskarte


Zwischen Plattenbau und Promibeiz mit Sara Gmuer

Vor einigen Tagen, am 28. Oktober, las die in Luzern aufgewachsene, seit Jahren in Berlin lebende Sara Gmuer aus ihren beiden Romanen «Karisma» (2012) und «Achtzehnter Stock» (2025).

Wie immer erhellten die Aussagen zum Schreibprozess das Gelesene. (…) Neben den Recherchen vor Ort, zum Beispiel in einer Psychiatrie oder einer Justizvollzugsanstalt, sammle sie Sätze. Diese setze sie dann an passenden Stellen ein. «Klauen, was man aufschnappt», nannte sie diese Methode. Schreiben gehe auch nicht ohne Excel-Tabelle. Diese diene dazu, die Romanstruktur im Auge zu behalten. Und sie kann sich auch vorstellen, Künstliche Intelligenz künftig als Sparringpartner zu benutzen.

Lesen Sie hier den ganzen Rückblick von Hans Beat Achermann.


Lassen Sie sich ein auf diesen bunten, reichen Bücherherbst.

Es gilt wie immer: Lesen Sie gut und Gutes.

Herzlich grüssen

Regula Jeger und das ganze LGL-Team


Lektüretipp von Hans Rudolf Schärer, LGL-Vorstandsmitglied

Literatur als Diagnostik und Therapie 

In der Schweiz leiden rund 5% der Bevölkerung an einer manisch-depressiven Erkrankung im weiteren Sinn. Wie erleben Menschen diese extremen, höchst fremdartigen Gefühlszustände? Als Betroffener hat Thomas Melle im vielbeachteten Buch «Die Welt im Rücken» 2016 erstmals die Krankheit mit einer Sprachmächtigkeit, Einfühlungskraft und Präzision beschrieben, die weit über übliche medizinische Darstellungen hinaus reichen. Das Verfassen des Buchs verhalf ihm dazu, aus einer schweren Depression herauszufinden. Nach knapp zehn Jahren und einem katastrophalen, mehrjährigen Rückfall legt er nun 2025 sein neues Buch mit dem Titel «Haus zur Sonne» vor (es war eines der sechs Werke auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises). Darin führt der Erzähler die Leserinnen und Leser in einer Mischung von Dystopie und Autofiktion des Autors bis an den Rand eines assistierten Suizids, lässt uns aber schliesslich auch daran teilhaben, wie er, je näher er dem Tod rückt, umso entschlossener beginnt, um sein Leben zu kämpfen.

Thomas Melle, «Haus zur Sonne» (Kiepenheuer & Witsch 2025) 


Für Ihre Agenda

Do 20.11.2025, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern    

Beat Mazenauer, Meine Leseempfehlungen 2025

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Do 11.12.2025, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern    

Rainer Maria Rilke – Ein Abend mit Manfred Koch und Angelika Overath

Manfred Koch, Rilke – Dichter der Angst, C.H. Beck 2025,

Angelika Overath/Manfred Koch, Rilkes Tiere, Insel Bücherei 2025

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Darüber hinaus empfehlenswert:

6.–9. November 2025

UKRAINE. STANDING TOGETHER

Frieden und Solidarität für die Menschen in der Ukraine

Benefizkonzert-Tournee mit dem Knabenchor DZVINOCHOK und dem Mädchenchor VOGNIK

Plakat

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13.–15. November 2025, Burgbachkeller/Bibliothek Zug

Höhenflug, Literatur Festival Zug

Programm

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Di 18. November 2025, 19.00 Uhr, Hotel Beau Séjour, Luzern

Ein Abend für Bücher, Geschichten und die Lust am Erzählen

mit Judith Kaufmann (Luzerner Verlag edition Bücherlese), Theres Roth-Hunkeler (Damentour) und Pius Strassmann (Fantast), Moderation: Julia Knapp, musikalische Zwischentöne mit Peter Zemp (Akkordeon)

Einladungskarte