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Newsletter der LiteraturGesellschaft Luzern

November 2020

Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur

 

Rückblick und Vorschau

Es ist leider eine traurige Tatsache, dass wir sowohl im Rückblick als auch in der Vorschau von Absagen berichten müssen.

Die Lesung und das Gespräch mit Frédéric Pajak und Ruth Gantert vom 22. Oktober konnten nicht stattfinden, weil der aus Arles anreisende Autor gemäss der Weisung des Luzerner Gesundheitsdepartements vor dem Anlass in der Schweiz eine zehntägige Quarantäne hätte verbringen müssen, eine Bedingung, die nicht zu erfüllen war.

Ähnlich würde es Claudia Gabler, der Leiterin der Lyrikwerkstatt vom 6. November, gehen. Sie wäre aus Deutschland angereist und sie hätte sich nach ihrer Rückkehr aus dem Hochrisikoland Schweiz vierzehn Tage Quarantäne eingehandelt.

Beide Anlässe möchten wir – so bald es die Umstände erlauben – nachholen.

Noëmi Lerch, die am 2. Dezember zusammen mit Sara Käser bei der LGL aufgetreten wäre, teilte mit, dass ihr Ehemann letzte Woche tödlich verunfallt sei und sie alle Auftritte absagen müsse. Es ist ein grausamer Schicksalsschlag, der die junge Frau mit ihrem knapp einjährigen Sohn getroffen hat.

Es bliebe die Präsentation der Buch-Neuheiten 2020 von Beat Mazenauer. Nach langem, sorgfältigem Abwägen aller Argumente entschied sich die LGL-Programmgruppe, auch diesen Anlass abzusagen. Dies wäre gemäss der aktuellen bundesrätlichen Schutzmassnahmen zwar nicht zwingend gewesen, aber die steigenden Infektionszahlen und die dringliche Empfehlung der wissenschaftlichen Task Force («Bleiben Sie zu Hause.») haben uns zu diesem Schritt bewogen. Wir sind fest überzeugt, dass dieser Entscheid aktuell der einzig richtige ist. Aber es ist kein Entscheid des Herzens, sondern einer der Vernunft und der Verantwortung der Gesellschaft gegenüber.

Und deshalb freut es uns umso mehr, dass wir Ihnen auch eine gute Nachricht übermitteln dürfen: Beat Mazenauer hat sich bereit erklärt, seine Buchneuheiten 2020 digital zu präsentieren und zudem auch seine Bücherliste mit persönlichen Kommentaren an Interessierte abzugeben. Wir informieren Sie, sobald der entsprechende Link parat ist.

 

Dank

An dieser Stelle möchten wir auch den Verantwortlichen des Hotels Schweizerhof danken, die der LGL grössere Räume zur Verfügung gestellt hätten, – ohne oder nur mit kleinen Kostenfolgen –, in welchen der Abstand zwischen den Sitzen grosszügig hätte eingehalten werden können. Dass nun alle Anlässe sehr kurzfristig abgesagt wurden, hätte gemäss den Vertragsbestimmungen auch grössere Kosten verursacht. Auch in dieser Situation zeigte sich der Schweizerhof äusserst kulant. Ein solches Entgegenkommen erachten wir nicht selbstverständlich.

 

Zwei Lesezirkel zu Aufführungen im Luzerner Theater LT

Die LGL organisiert zusammen mit dem Luzerner Theater zwei Lesezirkel. Im ersten widmen wir uns der Lektüre von Hermann Burgers Roman "Schilten", im zweiten beschäftigen wir uns mit Friedrich Schillers "Tell" bzw. deren Umsetzungen und Neuinterpretationen. Bei Burgers Monumentalroman geht es um das Thema einer zu Tode geweihten Pädagogik und den vergeblichen Kampf eines Lehrers gegen Verkrustungen, beim "Tell" steht die Frage im Zentrum, was "wahres Heldentum" ausmacht und wie Helden zu Helden (gemacht) werden. 

Detailinformationen und Anmeldeformular zum Lesezirkel "Hermann Burger: Schilten"

Detailinformationen und Anmeldeformular zum Lesezirkel "Tell - eine wahre Geschichte"

 

Aussichten

Dass die LGL nicht die einzige Veranstalterin ist, welche Anlässe absagt, muss an dieser Stelle nicht betont werden. Sie, liebe Leserinnen und Leser, mussten gewiss in den letzten Tagen immer mehr feststellen, wie sich Ihre Agenda "entleert" hat.

So wurde, um nur ein Beispiel zu nennen, das internationale Buchfestival BuchBasel gestern abgesagt resp. zu einem Festival für zuhause umgemodelt. Verschiedene literarische Angebote werden auf der Website www.buchbasel.ch digital zur Verfügung gestellt werden. In welcher Form die öffentliche Preisverleihung des Schweizer Buchpreises 2020 am 8. November stattfindet, ist noch nicht bekannt. Aber wir können davon ausgehen, dass sie online zu sehen ist, Gleiches gilt für die Lesungen der Nominierten (Dorothee Elmiger, Tom Kummer, Charles Lewinsky, Karl Rühmann und Anna Stern.

 

Lektüreempfehlung für den November

Vorstandsmitglied Hans Beat Achermann empfiehlt "Kostbare Tage" von Kent Haruf (Diogenes, 2020). Ein wunderbarer amerikanischer Kleinstadtroman. Es geht ums Sterben und Abschiednehmen, ums Erinnern und um die Liebe - kurz: um all die grossen Themen, und das alles mit einer tiefsinnigen Leichtigkeit erzählt, wie es (fast) nur die Amerikaner*innen können. Ein tröstliches Buch in schwierigen Zeiten.

 

Hoffnung zum Schluss

Es sind belastende, schwierige und ungewisse Zeiten, in denen wir leben, welche unsere Geduld noch länger strapazieren. Lassen Sie uns zuversichtlich bleiben und überzeugt, dass der Verzicht auf so vieles sich lohnt und sich bald bessere Lebensumstände abzeichnen.

Die Literatur wird mithelfen, auch die zweite Corona-Welle zu überstehen und wir hoffen fest, dass wir Sie im neuen Jahr wieder zu Lesungen begrüssen dürfen. Auf unserer Website finden Sie in den nächsten Tagen unser Programm 2021-1 und wir informieren Sie gerne weiterhin monatlich via unseren Newsletter.

Wir danken Ihnen für Ihre Treue und Ihr Verständnis und schliessen mit dem grossen Wunsch:

Bleiben Sie gesund.

 

Mit herzlichen Grüssen

Ihr LGL-Team