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Newsletter der LiteraturGesellschaft Luzern

März 2022

Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur

Am 15. Februar 2022 durften rund achtzig Zuhörende Fabio Andina, dem Autor von «La Pozza del Felice»/«Tage mit Felice», nach Leontica im Bleniotal folgen. Dort lebt Fabio Andina, dort lebte auch Felice, der Hauptprotogonist dieses leisen, poetischen Buches. Das Publikum durfte einen begeisternden Abend mit Fabio/Felice erleben und in ein Leben, in dem die kleinen Dinge des Alltags und ein einfaches, gutes, glückliches Leben im Vordergrund stehen, eintauchen. Der Autor las in der Originalsprache, Christian Baumbach (Schauspieler am Luzerner Theater) aus der deutschen Übersetzung von Karin Diemerling. Felicitas Spuhler moderierte gekonnt in zwei Sprachen.

Literarische Wanderung im Bleniotal
Wer Felices Dorf, die Landschaft, in der er sich bewegte, und die Pozza, in welche er jeden Morgen in der Frühe eintauchte, kennen lernen möchte, dem sei die Exkursion ins Bleniotal am 21. Mai 2022 wärmstens empfohlen. Wem könnten sich Interessierte besser anvertrauen als Fabio Andina? Er wird den Teilnehmer:innen Leontica zeigen und mit couragierten Wander*innen auch zur Pozza hinaufsteigen.
Weitere Informationen und Anmeldung hier


Einen Tag nach der Lesung mit Fabio Andina hat der Bundesrat fast alle Pandemie-Schutzmassnahmen aufgehoben und damit einen wahren Grund zur Freude geschaffen. Noch ist Covid-19 nicht vollständig gebändigt, aber eine gewisse Normalisierung des Alltags, insbesondere auch des Kultur-Alltags, lässt jede und jeden bereits wieder aus der Fülle eines reichen kulturellen Angebots das Bevorzugte auswählen.


Melitta Breznik: «Mutter – Chronik eines Abschieds»

Die LGL lädt Sie am Donnerstag, 7. April 2022, zu einer Lesung mit Melitta Breznik ein. Die Autorin wird aus «Mutter – Chronik eines Abschieds» lesen. Das Gespräch mit der österreichisch- schweizerischen Ärztin und Schriftstellerin führt Hans Rudolf Schärer, Germanist und LGL-Vorstandsmitglied. Melitta Breznik hat Ihre Mutter in den letzten Monaten vor deren Tod begleitet und mit genauem, aber auch liebendem Blick die Veränderungen, die von den beiden Frauen Besitz ergreift, festgehalten. Sie erzählt eine Familiengeschichte, bis zurück zu den beiden Kriegen. Es tauchen Fragen nach Schuld und Vergebung auf und nach dem, was bleibt, wenn jemand stirbt.
Hier finden Sie die Einladungskarte zu diesem Anlass.
Reservieren Sie sich ein Ticket: info@literaturgesellschaft-lu.ch


Veranstaltungsempfehlungen für März

Lettera-Literaturfest Luzern im Neubad vom 11. bis 13. März 2022.  Informationen zum Programm finden Sie auf www.literaturfest.ch.

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Am 25. März 2022 lesen Urs Faes, Ruth Schweikert und Charles Linsmayer in der Stadtbibliothek Luzern.

https://bvl.ch/veranstaltungen

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KRIEG UND FRIEDEN im stattkino Luzern
von Sergej Bondartschuk, UdSSR 1962/67, 422 Min., Russisch/d

KRIEG UND FRIEDEN gewann 1969 nicht nur einen Golden Globe, sondern auch den Oscar für den besten fremdsprachigen Film, und gilt bis heute als die detailgetreueste Verfilmung von Tolstois Romanvorlage und das grösste Filmepos aller Zeiten.
Es ist leider eine furchtbare Tatsache, dass Tolstois Roman-Thema in diesen Tagen in den Mittelpunkt des Weltgeschehens gerückt ist.

So 6. März, 16.00, 1. Teil, 147 Min. + Einführung Prof. Dr. Ulrich Schmid, Uni St. Gallen
Mi 9. März, 18.30, 2. Teil, 98 Min.
So 13. März, 16.00, 3. + 4. Teil, 177 Min.
stattkino Luzern, Löwenplatz 11, 041 410 30 60 oder info@stattkino.ch
www.stattkino.ch
Link zum Flyer


Lesekreis liest und spricht über Christian Krachts «Eurotrash»

Die LGL lebt das Credo «Lesen in guter Gesellschaft» – wir hören nicht nur gerne aufregenden Autor:innen zu, sondern diskutieren auch leidenschaftlich über Bücher. In einer besonderen Form ist dies in unserem LGL-Lesezirkel möglich, der sich ca. alle sechs Wochen zum angeregten Literaturgespräch trifft. Am 12. April um 18.00 Uhr «steht im Restaurant Libelle Christian Krachts «Eurotrash» auf der Menükarte. Ein Werk, das sicherlich für viel Diskussionsstoff sorgt. Wir freuen uns auf neue Stimmen und Gesichter.

Interessierte melden sich per Mail bei Viviane Birnstiel


Lektüreempfehlung von Hans Beat Achermann

Sarah Kuratle: «Greta und Jannis»

«Vor acht oder in einhundert Jahren» steht kleingedruckt unter dem Romantitel. Schon das drückt eine gewisse Zeitlosigkeit dieses Stoffs aus, und natürlich handelt es sich um eine Hänsel-und Gretel-Geschiche, wobei hier Greta vor dem Jannis erscheint. Auch die beiden modernen Protagonist:innen sind immer wieder auf dem Rückweg in ein Häuschen, in eine Lichtung, an einen See oder in die namenlose Stadt. Sie suchen einander und sehnen sich nacheinander und wissen schon bald, dass sie das nicht dürfen. Auch dem Lesenden wird schnell klar, dass diese Liebe zwischen den Nachbarskindern mehr ist, nein, nicht mehr als Liebe, aber eine verbotene Liebe zwischen Halbgeschwistern. Die junge Vorarlbergerin Sarah Kuratle macht daraus mehr als ein Märchen, auch wenn immer wieder Märchenhaftes eingewoben ist und die Sprache auf das Surreale verweist. Sie schafft ein sehr eigenständiges Sprachkunstwerk in einem betörend schönen, melodischen Tonfall, der einen hineinzieht in die zeitlosen Themen von Liebe und Schuld und einen teilhaben lässt an zauberhaften Naturbeschreibungen.

Sarah Kuratle: Greta und Jannis. Vor acht oder einhundert Jahren, Roman. Otto Müller Verlag, 2021, 228 Seiten.

Eine Mitteilung in eigener Sache

Am 31. Januar 2022 ist - ganz unerwartet - unser Vorstandsmitglied Therese Schilter gestorben. Ihr Tod löste grosse Trauer aus. Wir vermissen Therese Schilter und gedenken ihrer und ihrer Verdienste für die LGL ehrend und mit grosser Dankbarkeit.
Therese Schilter war der LiteraturGesellschaft seit der Gründung mit grossem Engagement und Herzblut verbunden. Sie verwaltete sorgfältig und mit Geschick die Finanzen des Vereins. Unser Publikum kannte sie als freundliche, sympathische Frau am Büchertisch.

Weil Therese Schilter sehr viele Aufgaben wahrgenommen hat, müssen wir uns im Vorstand neu organisieren. Unter anderem suchen wir dringend eine Person, welcher wir künftig das Ressort Finanzen der LiteraturGesellschaft Luzern anvertrauen können. Bitte melden Sie sich, wenn Sie diese verantwortungsvolle, wichtige Aufgabe übernehmen wollen.  


«Was sind das für Zeiten…»

Kaum ist die Corona-Krise überwunden, bahnt sich bereits wieder Unheil an. Die grosse Politik rasselt nicht nur an verschiedenen Ecken der Welt mit Säbeln. Russlands Angriff auf die Ukraine löst Entsetzen und Angst aus. Es fällt uns schwer, hierfür passende Worte zu finden. Lässt sich das Unbeschreibbare beschreiben? Was vermag Literatur in Krisen- und Konfliktzeiten? Bert Brecht bringt in seinem Gedicht «An die Nachgeborenen» vieles zum Ausdruck, was auch wir empfinden. «Was sind das für Zeiten…» Hier finden Sie das Gedicht.

 

Herzlich und im Vertrauen auf bessere Zeiten grüsst Sie

Ihr LGL-Team


Für Ihre Agenda

7. April 2022: Melitta Breznik, «Mutter – Chronik eines Abschieds», Lesung und Gespräch. Moderation: Hans Rudolf Schärer

3. Mai 2022: Der unbekannte Dürrenmatt oder Dürrenmatts zweite Karriere, mit Ulrich Weber, Kurator des Dürrenmatt-Nachlasses im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern, und Walter Sigi Arnold, Schauspieler und Sprecher

21. Mai 2022: Sulle tracce del Felice – auf den Spuren des Felice
LGL-Exkursion nach Leontica im Bleniotal, in Begleitung des Autors Fabio Andina

9. Juni 2022: Ariane Koch, «Die Aufdrängung» und Friederike Kretzen, «Schule der Indienfahrer»: Zwei Autorinnen lesen und diskutieren miteinander über das Thema «Gastlichkeit».