Newsletter der LiteraturGesellschaft Luzern

Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur

Willkommen im neuen Jahr! Möge es heller und unbeschwerter als das vergangene werden. Es wird Ihnen beim Rückblick auf die Welt-Geschehnisse 2025 ähnlich gehen wie uns: Politisch war es noch schlimmer als die Jahre zuvor. Versuchen wir trotzdem mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken, hoffentlich gestärkt durch geruhsame, lektürereiche Stunden zwischen den Festivitäten. Das LGL-Team freut sich auf jeden Fall sehr darauf, Ihnen ein neues, attraktives Programm zu präsentieren. Alle Informationen entnehmen Sie dem Programm-Leporello 2026-1.

Bitte beachten Sie, dass ab 1. Januar 2026 eine neue Adresse für die erforderliche Reservation von LGL-Lesungen gilt: reservation@literaturgesellschaft-lu.ch.

Eine weitere Information geht an alle LGL-Mitglieder und – sehr gerne – auch an diejenigen, die sich für eine LGL-Mitgliedschaft interessieren; Save the date! Am 28. April 2026, vor der Lesung mit Catherine Lovey, laden wir zur jährlichen Mitgliederversammlung ein.

Mit Kristine Bilkau und Krimis ins neue Jahr

Am Freitag, 23. Januar 2026, 19.30 Uhr, heissen wir die Preisträgerin der Leipziger Buchmesse 2025, Kristine Bilkau, im Bringolfsaal des Hotels Schweizerhof willkommen. Die Autorin lotet in ihrem Roman «Die Halbinsel» grosse zeitgemässe Themen aus, so die Frage nach der Verantwortung der Älteren für den Zustand der Welt sowie den Wunsch der Jüngeren, das eigene Leben mit Sinn zu füllen. Kristine Bilkau besticht mit ihrer ruhigen Erzählstimme und einer eigenen, ausserordentlich präzisen Sprache. «Die Weite des Wattenmeers spiegelt die Weite des Romans.» (Rainer Moritz, NZZ 22.4.2025)

Das Gespräch mit der renommierten deutschen Autorin führt Luzia Stettler, ab 2009 Literaturredaktorin bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF (u.a. 52 Beste Bücher) und seit 2021 freischaffend in der Literaturvermittlung.

Einladungskarte
 

Verdacht vor 8 – Krimis in der ZHB

Am Mittwoch, 28. Januar 2026, 18.30 Uhr laden wir zu einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern ein. Gabriela Kasperski, Viktor Steinhauser und Stephan Pörtner werden mit je einer Kurzlesung aus ihren neusten Krimis die Neugier auf die Lösung ihrer Fälle wecken.

Bitte Reservationen direkt über www.zhb.ch/anmelden.

Einladungsflyer

Ausklang mit Rilke im Dezember

Am Donnerstag, 11. Dezember 2025, brachten Manfred Koch und seine Ehefrau Angelika Overath dem LGL-Publikum den «Jahrhundert-Dichter» Rainer Maria Rilke auf besondere Weise näher. Manfred Koch las, kommentierte und vertiefte aus der von ihm verfassten Biografie «Rilke – Dichter der Angst» Passagen mit Schweizer Bezug; die Schriftstellerin Angelika Overath ergänzte diese mit Geschichten aus ihrem schönen Buch «Rilkes Tiere», den Ball jeweils wieder an Manfred Koch zurückspielend, der im ausverkauften Salon 11 des Hotels Schweizerhof unter anderem schilderte, welche Rolle(n) Frauen in Rilkes Leben einnahmen. Natürlich hatte auch «Der Panther» seinen Auftritt, bei passender Gelegenheit von Manfred Koch spontan, auswendig und sehr berührend rezitiert.

Einen Rückblick auf den LGL Rilke-Anlass vom 11.12. und eine Würdigung von Manfred Kochs Rilke-Biografie findet sich hier. 

Wir freuen uns auf ein literarisch ereignisreiches, spannendes Jahr 2026 und viele Sternstunden zusammen mit Ihnen!

Regula Jeger und das ganze LGL-Team

PS:

Mit der erforderlichen, rechtzeitigen Reservation (reservation@literaturgesellschaft-lu.ch) sichern Sie sich Ihren Platz bei der gewünschten Lesung. Falls Sie verhindert sind, bitten wir um einen Hinweis. So können wir Interessierte, die auf der Warteliste stehen, noch berücksichtigen.

Lektüretipp von Regula Jeger, LGL-Präsidentin

Georgi Gospodinov, Der Gärtner und der Tod

«Mein Vater war Gärtner. Jetzt ist er ein Garten.» Mit diesen schlichten Sätzen beginnt der neue Roman des mit dem internationalen Booker Price ausgezeichneten, bulgarischen Schriftstellers Georgi Gospodinov.

In der ersten Hälfte des Romans beschreibt der Erzähler das Sterben seines Vaters, der an Krebs erkrankt ist und Abschied nehmen muss. «Halb so schlimm», sagt dieser Vater, ein Gärtner, oft, auch angesichts des Todes. Im zweiten Teil denkt der Sohn über das Weiterleben nach, über die feinen Unterschiede, die zwischen den beiden anfangs zitierten Sätzen liegen.

Georgi Gospodinov gelingt es auf wundervolle Weise, eine Balance zwischen Schmerz und Trauer sowie Hoffnung und Leben zu schaffen. In zwei weiteren, schlichten Sätzen reflektiert er gleichermassen auch sein eigenes Erzählen: «Mein Vater ist gestorben und Mein Vater stirbt sind zwei unterschiedliche Sätze. Der erste ist eine Tatsache, ein Schluss, der zweite – ein Roman.»

«Der Gärtner und der Tod» ist ein sehr persönliches, warmherziges Buch, in dem Verwandlungen eine wichtige Rolle spielen, aber auch heitere Geschichten und leise Anspielungen auf aktuelle Zustände in Bulgarien.

Georgi Gospodinov, Der Gärtner und der Tod, aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann, Aufbau 2025

Für Ihre Agenda                       

Fr 23.01.2026, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern
Kristina Bilkau, Halbinsel, Luchterhand 2025

Mi 28.01.2026, 18.00 Uhr, Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern
Verdacht vor 8 - ein Krimiabend mit Viktor Steinhauser, Stephan Pörtner, Gabriela Kasperski
Eine Kooperation der ZHB mit der LGL.

Do 26.02.2026, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern
Ilma Rakusa, Wo bleibt das Licht, Droschl Verlag 2025

Sa 28.03.2026, 14.30 Uhr, Neubad Pool, Luzern
die LGL am Lettera Literaturfest Luzern
Sarah Kuratle, Chimäre, Otto Müller Verlag 2025

Di 28.04.2026, Hotel Schweizerhof, Luzern
Catherine Lovey, Histoire de l’homme qui ne voulait pas mourir, Edition
Zoé 2024 / Geschichte vom Mann, der nicht sterben wollte, edition bücherlese 2026

Do 28.05.2026, Hotel Schweizerhof, Luzern
Tomer Gardi, Liefern, Klett Cotta Verlag, 2026

Mi 24.06.2026, Hotel Schweizerhof, Luzern
Usama Al Shamani, In der Tiefe des Tigris schläft ein Lied, Limmat-Verlag 2025