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Newsletter der LiteraturGesellschaft Luzern

Februar 2025

Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur

Bereits ist das neue Jahr einen Monat alt und schon dürfen wir von einem ersten LGL-Highlight berichten. Wer dabei war – und es waren sehr, sehr viele dabei – wird es bezeugen können. Davon aber erst etwas später.

Im Februar findet traditionsgemäss die LGL-Mitgliederversammlung statt. Die Einladung mit allen Unterlagen ist verschickt. Falls Sie noch nicht Mitglied sind, zögern Sie nicht. Ihre Anmeldung freut uns. Gerne heissen wir Sie am 18. Februar 2025, 18.00 Uhr, zu den ordentlichen Geschäften mit Zahlen, aber auch Worten willkommen und wir freuen uns darauf, Ihnen unsere neuen Vorstandsmitglieder vorzustellen. Bis zum Beginn der Lesung bietet sich Gelegenheit, bei einem Glas Wein über Literatur und die Welt zu plaudern und die Vorfreude auf die Begegnung mit einem renommierten Experten des SRF-Literaturclubs wachsen zu lassen. Denn: Sie brauchen nicht nach Zürich in den Papiersaal zu reisen. Thomas Strässle kommt persönlich zu Ihnen, zur LGL nach Luzern. Wirklich persönlich, erzählt er doch in seiner «Fluchtnovelle» die Geschichte seiner Eltern.

Dieser Anlass ist selbstverständlich öffentlich. Darum: Bringen Sie Freunde, Bekannte, Verwandte mit und geniessen Sie «Literatur in guter Gesellschaft», das wunderbare Ambiente im ehrwürdigen Bringolf-Saal und eine spannende Lesung mit Thomas Strässle. «Das Leben hat einem klugen Autor eine grossartige Geschichte geschenkt: die Geschichte einer ungewöhnlichen Flucht aus der DDR in die Schweiz auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges.» (Elke Heidenreich, Tagesanzeiger 27.10. 2024). Das Gespräch führt Oliver Diggelmann, Professor für Staatsrecht an der Universität Zürich und Schriftsteller.

Einladungskarte


Verschiebungen mit Mariann Bühler

Es gibt kurzfristige Verschiebungen und solche, die kaum wahrnehmbar sind: Zur ersten Sorte gehört, dass die Veranstaltung mit Mariann Bühler kurzfristig vom kleinen Salon 11 in den Bringolf-Saal des Hotels Schweizerhof verlegt werden musste, weil über achtzig Personen die Luzerner Autorin lesen hören wollten.
Drei Menschen in einem ländlichen Umfeld sind die Hauptpersonen im Roman  «Verschiebung im Gestein». Zu jeder hat Mariann Bühler eine längere Textpassage vorgelesen. Dazwischen kamen die klugen Fragen der mit der Autorin befreundeten Moderatorin Yael Inokai. Grosse Literatur «spielt» auch mit Leerstellen, mit Ungesagtem und Angedeutetem. Gerade darin zeigte sich im Vorgelesenen die Meisterschaft der Autorin, die völlig zu Recht für den letztjährigen Schweizer Buchpreis nominiert worden war.
Es war ein eindrücklicher Eröffnungsabend des Literaturjahres 2025 der LGL, die diesen Abend zusammen mit der Literarischen Gesellschaft Zug organisiert hatte, und ein weiterer Beweis dafür, dass grosse Bücher kleine Verschiebungen in den Köpfen bewirken können.
Hier finden Sie Hans Beat Achermanns ganzen Rückblick auf die Lesung.

Weitere spannende Lesungen im LGL-Programm 2025-1 (siehe Agenda) warten auf Sie.

Mit herzlichen Grüssen

Regula Jeger und das ganze LGL-Team

Wichtiges PS:
Mit einer rechtzeitigen Reservation sichern Sie sich Ihren Platz bei der gewünschten Lesung. Es ist personell, finanziell und terminlich nicht immer möglich, in den Bringolfsaal auszuweichen. Falls Sie verhindert sind, bitten wir um einen Hinweis. So können wir Interessierte, die auf der Warteliste stehen, noch berücksichtigen.


Lektüretipp von Felicitas Spuhler, Aktuarin der LGL

«Aus tiefsten Tiefen»

1. Am 21. Januar war Gedenktag.

2. «Sei klug und halte dich an Wunder.»

3. «Wenn einst, in friedlicheren Zeiten / Die Länder um das Vorrecht streiten, / (Scheint die Besorgnis auch verfrüht): / Tja, welches von M. K.’s Quartieren / Soll die ‹Hier wohnte›-Tafel zieren… / Ich stimme für Minetta Street.»

Auflösung rückwärts:

3. Minetta Street = Adresse im New Yorker Exil (USA von 1938 bis zur Übersiedlung nach Israel 1961). M. K. = Mascha Kaléko. Schluss des Gedichts «Minetta Street», 1952/1958.

2. Zeile aus dem Gedicht «Rezept» in «Die paar leuchtenden Jahre»

1. 50. Todestag der Dichterin, gestorben 1975 in Zürich

Gedenktage laden dazu ein, einen Band der Autorin/des Autors aus dem Gestell zu ziehen. In diesem Fall das eine oder andere Gedicht zu lesen, sich an ein ausserordentliches Leben – erste Übersiedlung der Familie aus West-Galizien nach Deutschland 1914, die Autorin war damals sieben – zu erinnern, sich über ihren Mut im Leben und ihre lakonische (Selbst)Ironie zu freuen.

«Mein schönstes Gedicht …? / Ich schrieb es nicht. / Aus tiefsten Tiefen stieg es. / Ich schwieg es.» (1973)

Daniel Kehlmann setzt diesen Text als ersten in seiner schönen Auswahl:

Mascha Kaléko: «Ich tat die Augen auf und sah das Helle». Gedichte und Prosa. Ausgewählt und mit einem Vorwort versehen von Daniel Kehlmann, dtv 2024.

Veranstaltungstipp: Musikalische Literaturperformance mit Jul Dillier, Vivianne Mösli, Irina Ungureanu: «Ob das Glück stets hinter Wolken.» Ein Maschakalékoskop, am 1. 2. 2025 im Theater Altes Gymnasium Sarnen (vgl. Homepage www. lit.z, ch. Reservation empfohlen).


Für Ihre Agenda

Di 18. 2. 2025, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern     
Thomas Strässle, Fluchtnovelle, Suhrkamp, 2025                     

Do 27. 3. 2025, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern      
Klaus Merz / Simone Lappert: Schreiben in verschiedenen Lebensaltern
In einer Kooperation mit Luzern60plus zum Projekt «Das hohe Alter»

Di 15. 4. 2025, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern
Thomas Heimgartner, Ping, edition Bücherlese, März 2025

Di 13. 5. 2025, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern         
Vincenzo Todisco, Der Geschichtenabnehmer, Atlantis, 2025      

Do 12. 6. 2025, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof, Luzern         
Martin R. Dean, Tabak und Schokolade, Atlantis, 2024