|
|
Newsletter der LiteraturGesellschaft Luzern
April 2021
|
|
|
|
|
|
|
Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur
Die kommenden Wochen werden uns hoffentlich einen strahlenden Frühling und sicherere, bessere Prognosen für die Zukunft bringen. Aber es gilt weiterhin, Unsicherheiten und Eventualitäten auszuhalten. Zu unserem grossen Bedauern müssen wir auch in diesem Newsletter auf diesen belastenden Umstand hinweisen.
Der Bundesrat wird voraussichtlich erst am 14. April 2021 über das weitere Vorgehen bezüglich der Covid-Schutzmassnahmen informieren. Wenn vieles gut resp. besser läuft, werden kulturelle Veranstaltungen mit 50 Personen in Innenräumen wieder möglich sein, d.h. dass die LGL Sie bald schon wieder persönlich begrüssen kann: zu den Lesungen mit Hildegard Keller am 27. April 2021 und mit Thilo Krause am 6. Mai 2021. Aktuelle Informationen zu diesen Anlässen finden Sie spätestens ab 15. April 2021 auf unserer Website.
Weil die Anreise von Autor*innen aus dem Ausland mit zu grosser Planungsunsicherheit verbunden ist, mussten wir schweren Herzens die Lesung vom 1. Juni 2021 mit Barbara Honigmann, die aus Strassburg anreisen würde, auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Die Autorin zeigte grosses Verständnis für unseren Entscheid, freut sich aber bereits jetzt auf ihren Anlass in Luzern – wenn möglich im kommenden Herbst –und den Ausflug auf die Rigi.
Urs Faes, dessen Lesung im letzten März auch abgesagt werden musste und der «nur» von Zürich nach Luzern reisen muss, wird am 1. Juni 2021 aus seinem neuen Roman «Untertags» lesen.
|
|
|
|
|
|
LGL-Lesekreis zu «TELL – eine wahre Geschichte» am Luzerner Theater
Nachdem sich ein interessiertes Publikum die Tell-Produktion des LT am 12. und am 26. März 2021 im Stream anschauen konnte (die Luzerner Zeitung berichtete darüber in ihrer Ausgabe von Freitag, 12. März 2021), sind weiterhin auch Live-Aufführungen der Tell-Adaption von Franz von Strolchen geplant. Ramon Juchli schreibt in der aktuellen Ausgabe des Kulturmagazins 041: «Der Nationalheld feierte während der Pandemie ein Revival. ‘Tell, wo bist du? Die verfluchten Vögte sind wieder im Land!’ stand auf einem T-Shirt, in dem sich SVP-Bundesrat Ueli Maurer im letzten September ablichten liess. Der Baselstädter Kantonsarzt Thomas Steffen spekulierte jüngst in einem Tamedia-Interview: ‘Vielleicht haben wir eine Art Wilhlem-Tell-Gen in uns.’ Dieses mache die Schweizerinnen und Schweizer weniger obrigkeitshörig und ergo auch impfskeptischer. An Demonstrationen wurde die Maske mit dem Gesslerhut verglichen.»
Es empfiehlt sich also Schillers «Tell» genauer zu lesen und über dieses Thema zu diskutieren, in anregender Runde und zur Vorbereitung auf das Theatererlebnis. Die LGL bietet dazu einen Lesekreis an. Erkundigen Sie sich bei Georges Reber (geo.reber@bluewin.ch) nach den aktuellen Terminen. Geplant sind zwei Einführungsabende und ein gemeinsamer Theaterbesuch mit anschliessendem Austausch mit dem Produktionsteam.
|
|
|
|
|
|
Neues Vorstandsmitglied
Die Rückmeldungen zur jährlichen Mitgliederversammlung der LiteraturGesellschaft Luzern, die heuer auf dem Korrespondenzweg erfolgte, trafen sehr zahlreich ein. Ein Drittel der rund 100 Mitglieder beantworteten schriftlich die obligaten Fragen der jährlichen Generalversammlung, ausnahmslos im Sinne der Vorschläge des Vorstands. Die Mitglieder erhalten demnächst das GV-Protokoll mit den genauen Informationen. Wir freuen uns, neu Marlis Huber (einstimmig gewählt) im Vorstand der LGL begrüssen zu dürfen. Sie wird sich u. a. um die Kommunikation und die Medienarbeit kümmern. Wir danken auch für die vielen positiven Feedbacks zum Wirken des Vorstands. Die anerkennenden Worte spenden uns Auftrieb und Hoffnung.
|
|
|
|
|
|
Iris von Roten in Texten und Bildern
Mit der Wiedereröffnung von Museen ist seit dem 1. März 2021 die Zeit der Stille in einem wichtigen Bereich der Kunst und Kultur vorbei, eine hocherfreuliche und willkommene Tatsache!
Wir empfehlen Ihnen den Besuch der aktuellen Ausstellung Iris von Roten – FRAUEN IM LAUFGITTER im Strauhof in Zürich (2. März bis 30. Mai 2021, www.strauhof.ch) wärmstens.
Iris von Roten (1917–1990) arbeitete zehn Jahre an ihrem witzigen und wütenden, polemischen und gründlich recherchierten Buch «Frauen im Laufgitter». Sie fordert politische und berufliche Gleichberechtigung und sexuelle Freiheit. Die Schweizer Juristin, Journalistin und Frauenrechtlerin erhielt für ihr Lebenswerk Zuspruch, aber Unverständnis und Empörung überwogen bei Weitem. Das Buch geriet in Vergessenheit und wird seit einiger Zeit als Standardwerk des Schweizer Feminismus neu entdeckt.
In diesem Kontext soll auf die spannende Paarbiografie von Wilfried Meichtry «Verliebte Feinde - Iris und Peter von Roten» (TaBu efef 2014) hingewiesen werden. Das Werk ist u.a. eine Geschichte der Frauenbewegung, des konservativsten Katholizismus’ und ein Bild der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Und es ist das Dokument eines radikalen Lebensentwurfs ähnlich dem von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, zwar unter weniger metropolitanen Vorzeichen, aber intensiver und letztlich konsequenzenreicher. Die Publizistin Klara Obermüller schrieb zu diesem 2007 erschienenen Werk: «Wilfried Meichtrys Doppelbiografie Verliebte Feinde ist die blendend erzählte Geschichte zweier Menschen, die ihre Liebe zum Lebensentwurf machten. Der Autor schöpft aus einer Fülle des Wissens, ohne sich darin zu verlieren. Er kommt seinen Figuren sehr nahe, ohne sie je zu verraten.»
|
|
|
|
|
|
Neue beste Lieblingsbücher von Beat Mazenauer
Falls Sie – ganz nach dem Leitsatz «Zuviel Literatur ist gar nicht möglich.» – offen für weitere Lektüretipps sind, lassen Sie sich von Beat Mazenauers Dreiminuten-Kurzrezensionen inspirieren. Es sind neue Empfehlungen dazugekommen. Eine Liste der besprochenen Bücher finden Sie hier.
|
|
|
|
|
|
Für Ihre Agenda
Dienstag, 27. April 2021: Hildegard Keller, «Was wir scheinen» (Hanser 2021), Lesung und Gespräch, Bringolfsaal, Hotel Schweizerhof Luzern
Covid-Schutzmassnahme: Wir bitten um eine schriftliche Anmeldung bis 15. April 2021.
Donnerstag, 6. Mai 2021: Thilo Krause, «Elbwärts» (Hanser 2020), Lesung und Gespräch, Salon 11, Hotel Schweizerhof Luzern
Covid-Schutzmassnahme: Wir bitten um eine schriftliche Anmeldung bis 3. Mai 2021.
Dienstag, 1. Juni 2021: Urs Faes, «Untertags» (Suhrkamp 2021), Lesung und Gespräch
Informieren Sie sich über unseren monatlich erscheinenden Newsletter und auf unserer Website www.literaturgesellschaft-lu.ch! Dort kommunizieren wir aktuelle corona-bedingte Anpassungen unseres Programms.
Wie sich die Lage auch entwickeln mag, wir arbeiten mit Elan an der Planung des Programms 2021-2, Sie dürfen sich darauf freuen!
|
|
|
|
|
|
Unser April-Buchtipp
Vorstandsmitglied Hans Beat Achermann empfiehlt: Johanna Romberg: «Federnlesen. Vom Glück, Vögel zu beobachten», 304 Seiten, Lübbe Verlag 2018.
Es ist eine günstige Zeit, sich in den Wäldern zu bewegen, jetzt, da das Reisen sehr eingeschränkt ist. Noch sind die Blätter nicht so dicht, zudem wird nie so heftig getrillert und geträllert wie im Frühling. Eine gute Zeit also, die Ohren zu spitzen, beim Waldwandern ab und zu innezuhalten und die Augen nach oben zu richten. Genau das hat GEO-Redaktorin und Wissenschaftsjournalistin Johanna Romberg gemacht und ihre Beobachtungen und Eindrücke, aber auch viel Hintergrundwissen in ein wunderbares Buch verpackt. Es ist kein ornithologisches Sachbuch geworden, sondern ein kluges und sehr lesbares, ja literarisches Werk zum Staunen, zudem schön aufgemacht und fein illustriert. Und es zeigt uns nicht nur die Schönheit der Vögel, sondern die Autorin beschreibt auch die menschengemachten Gefahren, die Vogelvielfalt zu dezimieren.
|
|
|
|
|
|
Wir hoffen, Sie sind wohlauf und zuversichtlich – trotz allem und wünschen guten Mut und Kraft, diese Pandemie möglichst schadlos zu überstehen.
Auf ein baldiges Wiedersehen!
|
|
|
|
|
|